Digitalisierung

Wenige Berufsbilder halten mit der Digitalisierung Schritt. Substituierbarkeitspotenziale von Berufen

Museumshafen Hamburg

Die Entwicklung neuer Technologien hat deutlich an Fahrt aufgenommen. Berufliche Tätigkeiten, bei denen der Mensch bisher als nicht ersetzbar galt, könnten heute potenziell von Computern und computergesteuerten Maschinen erledigt werden. Gleichzeitig haben sich in einigen Berufen die Tätigkeitsprofile verändert und es sind neue Tätigkeiten oder Berufe hinzugekommen. Vor diesem Hintergrund berechnen Katharina Dengler und Britta Matthes den Anteil der potenziell ersetzbaren Tätigkeiten in den Berufen für das Jahr 2016 neu, vergleichen die Ergebnisse mit denen von 2013 und untersuchen, wie sich die potenzielle Betroffenheit der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten verändert hat.

Kerstin Jürgens / Reiner Hoffmann / Christina Schildmann: Arbeit transformieren! Denkanstöße der Kommission „Arbeit der Zukunft“

Kerstin Jürgens / Reiner Hoffmann / Christina Schildmann

Arbeit transformieren! Denkanstöße der Kommission „Arbeit der Zukunft“

Bielefeld, transcript 2017

Das Beschäftigungsmodell in Deutschland wird durch den digitalen Kapitalismus institutionell und kulturell herausfordert. Eine Kommission der Hans-Böckler-Stiftung hat daher nach der „Arbeit der Zukunft“ gefragt und dabei auf verschiedene Problemfelder geblickt. Als das übergreifende Bezugsproblem einer Transformation der Arbeit wird dabei die soziale Ungleichheit deutlich. Diskutiert werden daher Handlungsansätze, die dem Staat bei der Wiederbelebung der sozialen Marktwirtschaft eine Schlüsselrolle zuweisen und für die Gewerkschaften einen stärkeren Einfluss auf die digitale Arbeitswelt fordern.

Yuval Noah Harari: Homo Deus. Eine Geschichte von Morgen

Yuval Noah Harari

Homo Deus. Eine Geschichte von Morgen

Aus dem Englischen übersetzt von Andreas Wirthensohn. München, Verlag C.H.Beck 2017

„Was soll aus uns werden?“ (11) Wird der Versuch einer kleinen Silicon-Valley-Elite, den Menschen bis hin zu seiner Unsterblichkeit zu optimieren, unsere Familienbeziehungen und unsere Gesellschaften zerstören? Welche Zukunft hat die Demokratie, wenn nicht nur die Arbeitskraft des Einzelnen durch Maschinen ersetzt ist, sondern ein Algorithmus ihn viel besser als er sich selbst kennt und für ihn entscheidet? Der Historiker Yuval Noah Harari spielt die Möglichkeit einer Zukunft durch, die vorangetrieben wird, obwohl sich der Mensch – so sein Vorwurf – bisher nicht die Zeit genommen hat, zunächst sich selbst und seine Umwelt tatsächlich zu verstehen.

leben und arbeiten in der digitalen welt

Erfindungen und Eroberungen haben immer wieder das Leben der Menschen verändert – erst das einer kleinen Gruppe, dann als neuer Standard ganze Gesellschaften. Nur wenige Innovationen aber haben es vermocht, der gesamten Geschichte der Menschheit eine neue Richtung zu geben, so wie die Sesshaftwerdung als Ackerbauern, der Buchdruck oder die Dampfmaschine. Auch gegenwärtig leben wir in einer Phase, in der sich die Zukunft deutlich wie selten nicht linear aus Vergangenheit und Gegenwart ergibt: Durch die Vernetzung der Computer sind wir dabei, die Art und Weise, wie wir leben und arbeiten, grundlegend zu ändern. In diesem Themenschwerpunkt fragen wir nach den Bedingungen, die die Zukunft prägen werden, und nach den gesellschaftlichen und politischen Möglichkeiten, sie zu gestalten.

Die Digitalisierung des Kapitalismus. Wie die digitale Transformation Ökonomie und Gesellschaft verändert

Eyam Derbyshire

Obwohl die Digitalisierung einen starken Veränderungsdruck auf alle Lebensbereiche ausübt, scheint das individuelle wie gesellschaftliche Bewusstsein darüber, dass Demokratie und Rechtsstaatlichkeit ebenso wie die persönliche Freiheit potenziell hochgradig bedroht sind, zu fehlen. In ihren Bücher „Das Kapitel sind wir“ und „Die smarte Diktatur“ diskutieren Timo Daum und Harald Welzer jeweils diese sich gerade etablierende digitale Ökonomie, die eben nicht einfach nur eine Fortsetzung des bekannten Kapitalismus darstellt, sondern weitaus umfassender wirkt. Ihre Bücher machen zugleich aber auch sichtbar, wie schwierig die Formulierung eines Gegenentwurfs zu dieser Entwicklung ist.

Martin W. Schnell / Christine Dunger (Hrsg.): Digitalisierung der Lebenswelt. Studien zur Krisis nach Husserl

Martin W. Schnell / Christine Dunger (Hrsg.)

Digitalisierung der Lebenswelt.
Studien zur Krisis nach Husserl

Weilerswist-Metternich, Velbrück Wissenschaft 2019

Manche Debatten über die Folgen der Digitalisierung vermitteln den Eindruck, in der sich abzeichnenden algorithmisch gesteuerten Gesellschaft sei kein Platz mehr für die Idee eines humanistischen Subjekts als primärer Quelle sozialer Ordnung. Von derartigen posthumanistischen Deutungsangeboten unterscheiden sich die Beiträge dieses Sammelbandes deutlich, schreibt Rezensent Thomas Mirbach. Zwar werde Digitalisierung nicht als Prozess beschrieben, der von einer Pro-oder-Contra-Entscheidung abhängt, aber der Umgang mit ihr sollte nicht als Anpassung an die durch die Digitalisierungslogik vorgegebenen Bedingungen erfolgen.

Julia Ebner: Radikalisierungsmaschinen. Wie Extremisten die neuen Technologien nutzen und uns manipulieren

Julia Ebner

Radikalisierungsmaschinen – Wie Extremisten die neuen Technologien nutzen und uns manipulieren

Aus dem Englischen von Kirsten Riesselmann. Frankfurt am Main, Suhrkamp 2019

Julia Ebner stellt die These auf, dass die Politik dieser Tage Gefahr laufe, einer toxischen Paarung aus ideologischer Vergangenheitssehnsucht und technologischem Futurismus anheimzufallen. Denn Extremisten seien beim Bau ihrer „Radikalisierungsmaschinen“ technisch auf dem neusten Stand: künstlich intelligent, emotional manipulativ und ausgestattet mit Wirkungsmacht auf Gesellschaften weltweit. Anhand von Beispielen aus dem Umfeld von Rechtsextremismus und Islamismus veranschaulicht Ebner, wie sich Radikalisierungsprozesse im Bereich der neuen Technologien vollziehen.

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