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Andreas Busch / Jeanette Hofmann (Hrsg.)

Politik und die Regulierung von Information

Baden-Baden: Nomos Verlagsgesellschaft 2012 (PVS – Politische Vierteljahresschrift. Sonderheft 46); 514 S.; brosch., 49,90 €; ISBN 978-3-8329-6540-2
Die Beiträge in diesem Sonderheft der PVS zielen vorrangig auf eine bessere begriffliche und empirische Erfassung, um die „vage Terminologie“ (6) zur Wissens- und Informationsgesellschaft zu überwinden. Schon in den beiden Einleitungen wird deutlich, dass die Herausgeber dabei sehr unterschiedliche Ziele verfolgen. Während Jeanette Hofmanns Gedanken eher um die vergleichsweise abstrakte Frage kreisen, wie die „Vorläufigkeit allen Wissens“ (14) mit der wirtschaftlichen Nutzbarmachung verbunden werden kann, richtet sich der Blick von Andreas Busch eher auf die handfesten Folgen der Digitalisierung. Ungeachtet dieser divergenten Herangehensweise beschäftigen sich alle Autoren in ihren Beiträgen mit einer Reihe von sehr grundlegenden Fragestellungen, die oftmals Bezug nehmen auf soziologische, psychologische und auch rechtswissenschaftliche Gedankengänge. Die Erschließung des Themenfelds erfolgt in vier großen Blöcken. Dabei werden in den ersten zwei Kapiteln zunächst die konzeptionellen und rechtlichen Grundlagen erörtert, ehe sich in den beiden folgenden Abschnitten dann die Autoren mit konkreten Fragen der Regulation befassen. Wiederkehrend werden in fast allen Beiträgen Datenschutz, Urheberrecht und Patentrecht thematisiert. Dadurch gerät zwangsläufig die transnationale Ebene ins Visier und dementsprechend sind etliche Beiträge auch den diversen Abkommen zum Schutz von Immaterialgütern gewidmet. Dabei stehen die Beschreibung ihrer rechtlich materiellen Bedeutung als auch die Akteurskonstellationen bei ihrem Zustandekommen im Mittelpunkt des Interesses. Weitaus weniger wird die Ebene der Akzeptanz dieser Regelungen durch die Nutzer oder deren unorganisierte Interessenlagen in den Blick genommen. Einigen Beiträgen ist anzumerken, dass zwischen der Tagung im Herbst 2009 und der Drucklegung 2012 einige Zeit vergangen ist. Das Bemühen der Autoren, den aktuellen Entwicklungen noch zu folgen, ist freilich zu erkennen, führt aber ein ums andere Mal dazu, dass manche Argumentationsgänge im Lichte der fortgeschrittenen Entwicklung nicht mehr ganz schlüssig sind.
Stephan Klecha (SKL)
Dr., wiss. Mitarbeiter, Institut für Demokratieforschung der Universität Göttingen.
Rubrizierung: 2.22 | 2.333 | 2.343 | 3.5 | 2.61 | 4.45 Empfohlene Zitierweise: Stephan Klecha, Rezension zu: Andreas Busch / Jeanette Hofmann (Hrsg.): Politik und die Regulierung von Information Baden-Baden: 2012, in: Portal für Politikwissenschaft, http://pw-portal.de/rezension/9707-politik-und-die-regulierung-von-information_41375, veröffentlicht am 18.10.2012. Buch-Nr.: 41375 Inhaltsverzeichnis Rezension drucken