Politikwiss. Diss. Konstanz; Gutachter: G. Schneider, H. Hinz, K. Holzinger. – Vor dem persönlichen Erfahrungshintergrund in transnationalen Interessen-Netzwerken untersucht die Autorin die Entwicklung gegenwärtiger ethnischer Mobilisierung in Europa. Anhand der Fallstudien von türkischen Zyprioten, Walisern, Korsen, Russen (in Estland) und Albanern (in Serbien) ruft Chen nicht nur in Erinnerung, dass Ethnonationalismus auch in Europa nach wie vor existiert, sondern zeigt in empirischer Analyse die grenzüberschreitenden Beziehungen der jeweiligen ethnischen Gruppe auf. Sie bedient sich hierfür der Nischentheorie, um die Auseinandersetzungen der drei Hauptakteure jeder ethnopolitischen Mobilisierung zu untersuchen: die ethnischen Gruppen selbst, sowie Vermittlerorganisationen (meist NGOs) und schließlich Regierungsvertreter. Mittels gründlicher Analyse von Daten der European Survey of Ethnopolitical Groups (ESEPG) misst Chen sowohl transnationalen als auch innerstaatlichen Aktivismus und stellt ihre Ergebnisse in zahlreichen Grafiken dar. Abgerundet wird diese überaus präzise und umsichtig recherchierte Arbeit durch die Einholung und Kenntlichmachung unterschiedlichster Expertenmeinungen.