Die Geschichte der US‑amerikanischen Präsidentschaft ist nicht zu trennen von der Geschichte freier Individuen und ihrer Rolle im politischen System; Liberalismus und Demokratie stellen die Grundlage des gesellschaftlichen Lebens in den USA dar. Der Präsident der Vereinigten Staaten ist an entsprechende rechtliche und institutionelle Strukturen gebunden; darüber hinaus beeinflussen kulturelle Einflüsse und ökonomische Kräfte – Faktoren, die außerhalb seines politischen Kontrollbereichs liegen – sein Handeln in hohem Maße. In diesem Buch wird die moderne US‑amerikanische Präsidentschaft interdisziplinär breit gefächert aus der Perspektive beispielsweise der Geschichts‑, Politik‑ und Kulturwissenschaft dargestellt und auf Grundlage unterschiedlicher theoretischer Herangehensweisen diskutiert. Die 16 Essays sind im Rahmen der 55. Annual Convention der German Association for American Studies zum Thema „The American Presidency and Political Leadership“ entstanden. Die Mehrzahl der Autoren setzt bewusst auf einen interpretativen Ansatz, nur wenige legen ihren analytischen Schwerpunkt auf empirische Daten. Während sich einige der Beurteilung einzelner Präsidenten und/oder Ereignissen zuwenden, konzentrieren sich andere auf historische Zusammenhänge und resümieren die Entwicklung der US‑Präsidentschaft bis in die Gegenwart. Berücksichtigung finden außerdem Themen wie politische Rhetorik und Wahlkampf, aber auch die Rolle des Präsidenten in Film und Literatur wird untersucht. Den Abschluss bildet die kontroverse Frage: „How White is The White House?“ – diskutiert wird der Beginn einer „neuen Ära“ (347), die mit der Wahl Barack Obamas im Herbst 2008 ihren Anfang fand. Insgesamt bietet der Band einen guten interdisziplinären Einstieg in das Thema.