In den sieben wirtschafts- und finanzwissenschaftlichen Beiträgen des Bandes setzen sich die Autoren zumeist theoretisch und grundlegend mit Themen im Bereich öffentliche Finanzen und Soziale Sicherung auseinander, die aktuell oder immer wiederkehrend Gegenstand auch der politischen Debatte sind. Die Wechselwirkungen zwischen der Ausprägung der Finanzverfassung eines Staates und des Steuerwettbewerbs nehmen Klaus Beckmann und Dennis Engelmann in den Blick. Nach der Erörterung verschiedener Wettbewerbsmodelle begründen sie einen „Ordnungsrahmen für den Systemwettbewerb“. Sie „halten die Überzeugung, der institutionelle Wettbewerb werde es im Labor des Wettbewerbsföderalismus schon richten und die Föderation könne sich dabei durch einen Prozess des schöpferischen Zerstörung zu immer besseren Regeln emporschwingen, für zu optimistisch. Benötigt werden zumindest Regeln, die den Rahmen für den Wettbewerb im Föderalismus abstecken, womöglich aber auch besondere Institutionen für die Unterstützung von Lernprozessen.“ (23) Die Einführung des Prämienmodells im novellierten Finanzausgleichsgesetz, wonach Länder mit überdurchschnittlichen Steuereinnahmen durch eine Prämie in Form eines Eigenbehaltes belohnt werden, bilanziert Thomas Lenk. Er untersucht die Anreiz- und Verteilungswirkungen des Modells, dessen Konstruktion er insgesamt für „sehr kompliziert und kritikwürdig“ (88) hält. Wie Anreize für Geringqualifizierte zur Suche nach einer Beschäftigung geschaffen werden können, untersucht Ronnie Schöb, der sich kritisch mit der Mindestlohndebatte auseinandersetzt und die Vorteile des Kombilohnmodells herausstellt. In den weiteren Beiträgen geht es um die theoretische Diskussion der Staatsverschuldung oder die Frage, wie sich öffentliche Transferleistungen und Besteuerungen auf Wachstum und Wohlfahrt auswirken. Mit diesem Band werden letztmalig die Vorträge aus den Arbeitstagungen des Finanzwissenschaftlichen Ausschusses des Vereins für Socialpolitik veröffentlicht.