Die demografische Zukunft von Europa. Wie sich die Regionen verändern
„Die Welt wächst – Europa stagniert“ (6) – dass dieser demografische Trend nicht den Untergang des Abendlandes bedeutet, zeigen die Autoren dieser Studie. Sie haben die Zukunftsfähigkeit von 285 Regionen aller 27 EU-Mitgliedstaaten sowie von Island, Norwegen und der Schweiz mittels eines statistischen Indikatorensystems in ihrer demografischen und wirtschaftlichen Entwicklung vergleichend analysiert und bewertet. Ergänzend wird die Situation in den Ländern des früheren Jugoslawiens, in der Ukraine, in Weißrussland und Moldawien beschrieben. Europas Bevölkerungszahl könnte bald schon zu schrumpfen beginnen. Ohne Zuwanderer würden die Länder der heutigen EU bis 2050 etwa 50 Millionen Einwohner verlieren. In der Studie wird gezeigt, wie sich die europäischen Nationen für den demografischen Wandel rüsten. Dabei treten erhebliche Unterschiede zutage: Die besten Bewertungen erhalten Regionen im Norden Europas, insbesondere Island sowie die Hauptstädte Stockholm und Oslo. Die Schweiz findet sich mit sechs ihrer sieben Regionen unter den ersten zehn Plätzen. „All diese Gebiete zeichnen sich durch eine relativ stabile demografische Struktur aus, durch hohe Wertschöpfung, guten Bildungsstand und beeindruckende Beschäftigungsquoten – auch bei älteren Menschen.“ (9) Darüber hinaus stehen Irland und Großbritannien, die Benelux-Staaten, Frankreich, der südliche Teil Deutschlands, Österreich und einige wenige nördliche Gebiete in Italien und im Nordosten Spaniens gut da. Am unteren Ende der Wertung finden sich durchwegs entlegene, ländliche Regionen etwa in Süditalien oder Griechenland sowie vom radikalen Strukturwandel betroffene Gebiete in Bulgarien, Rumänien und Polen. Ein deutliches Ost-West-Gefälle wird sichtbar, was als Indikator dafür gewertet wird, dass die Transformation von der Staats- in die Marktwirtschaft noch nicht abgeschlossen ist. Zusätzlich weisen viele Länder ein internes Nord-Süd-Gefälle auf: Im Norden (Schweden, Finnland, Großbritannien) sowie in Deutschland stehen die südlichen Regionen innerhalb der Länder besser da.