Skip to main content
Vathsala Aithal

Von den Subalternen lernen? Frauen in Indien im Kampf um Wasser und soziale Transformation

Königstein/Ts.: Ulrike Helmer Verlag 2004; 223 S.; geb., 19,95 €; ISBN 3-89741-161-X
Den ärmsten Bevölkerungsschichten wird der Zugang zum lebensnotwendigen Wasser häufig durch ökonomische Entscheidungen, wie beispielsweise Landverkäufe, erschwert. Hiervon sind insbesondere Frauen betroffen, die oft kilometerweite Fußmärsche und stundenlange Wartezeiten an den Brunnen in Kauf nehmen müssen, um das täglich benötigte Wasser zu holen. In Indien sind Projekte entstanden, in denen die Frauen oft gegen den Widerstand ihrer Umgebung ihr Schicksal selbst in die Hand nehmen und für ihre Interessen kämpfen. Die Projekte hatten überwiegend eine Verbesserung der Wasserversorgung zum Ziel, wie beispielsweise durch die Reparatur von Wasserpumpen. Aithal hat die Aktivitäten und die autonomen Lernprozesse verschiedener Frauengruppen im Rahmen mehrerer Forschungsaufenthalte vor Ort analysiert. Dabei wollte sie in erster Linie herausarbeiten, wie westliche Forscherinnen von diesen Frauen lernen können, um den weit verbreiteten Fehler zu vermeiden, die Aktivitäten der Frauen lediglich im Lichte westlicher Vorstellungen von Entwicklung und Feminismus zu betrachten. Im ersten Teil setzt sie sich deshalb ausführlich mit ihrer eigenen Position als Forscherin und den damit verbundenen Exklusions-/Inklusionsverhältnissen sowie der Machtproblematik innerhalb des Forschungsprozesses auseinander. Methodisch basiert die Arbeit in erster Linie auf teilnehmender Beobachtung vor Ort sowie auf zahlreichen Expertengesprächen.
Silke Becker (BE)
Dipl.-Soziologin; freie Journalistin.
Rubrizierung: 2.68 | 2.22 | 2.27 Empfohlene Zitierweise: Silke Becker, Rezension zu: Vathsala Aithal: Von den Subalternen lernen? Königstein/Ts.: 2004, in: Portal für Politikwissenschaft, http://pw-portal.de/rezension/8916-von-den-subalternen-lernen_25612, veröffentlicht am 01.01.2006. Buch-Nr.: 25612 Rezension drucken