Marx und Marxismus im Spiegel der Systemkritik. Studien zu Ökonomie und Ästhetik
Theaterwiss. Diss. Wien; Gutachter: J. Hüttner, W. Greisenegger. - Stepina behandelt die Frage, wie sich aufbauend auf Marx' Arbeitsbegriff eine materialistische Theaterwissenschaft begründen lässt. Politikwissenschaftlich relevant ist der im ersten Teil der Arbeit vorgenommene Versuch, die zentralen Marxschen Begriffe Entfremdung, Gattung, Produktion und Arbeit zu klären, bei dem zum einen der Zusammenhang zwischen Früh- und Spätwerk von Marx betont und zum anderen Marx' Theorie mit dem aristotelischen Verständnis von Poiesis und Praxis konfrontiert wird. Doch die Darstellung ist sprachlich teilweise unbeholfen, die Argumentation unnötig kompliziert und an vielen Stellen nur schwer nachvollziehbar. Wie es dem Autor gelingt, im ersten Teil seiner Arbeit zahlreiche innere Widersprüche des Marxschen Denkens aufzuweisen und dennoch im zweiten Teil Kunst als "Bestandteil des ideologischen Überbaus" (104) zu begreifen, bleibt sein Geheimnis - denn wo zeigt sich der Selbstwiderspruch des Marxismus offener, als in der Behauptung der Determination des Denkens durch die ökonomischen Umstände?