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Rudolph J. Rummel

Statistics of Democide. Genocide and Mass Murder since 1900

Münster: Lit 1998 (Macht und Gesellschaft 2); X, 527 S.; geb., 128,80 DM; ISBN 3-8258-4010-7
In den USA und ansatzweise auch in Deutschland hat sich Rummel mittlerweile einen Namen gemacht mit seinen Schriften zum Demozid, einem Oberbegriff für Genozid und von Regierungen oder regierungsäquivalenten Organen verübten Massenmord. Anders als der zugehörige Band, auf den sich Statistics of Democide bezieht und ohne den er weitgehend wertlos ist, hat der Verlag bei diesem Werk jedoch auf eine Übersetzung verzichtet. Der Grund ist so einfach wie einleuchtend: Auf etwa 500 Seiten finden sich überwiegend Diagramme und teils seitenlange Tabellen, die die zentrale These des Verfassers belegen sollen: "Power kills, absolute Power kills absolutely" (u. a. VI). Daß Genozide vor allem von totalitären Regimen verübt werden, demokratische Staaten weniger Gewalt gegen die eigene Bevölkerung anwenden und auch friedfertiger nach außen sind als Diktaturen - all dies wird kaum ein Sozialwissenschaftler bestreiten. Freilich ist es verdienstvoll, diese vermuteten Wirkungszusammenhänge auch statistisch zu belegen. Ob im vorliegenden Fall Aufwand und wissenschaftlicher Ertrag allerdings in einem sinnvollen Verhältnis stehen, mag dahin stehen.
Michael Edinger (ME)
M. A., wiss. Mitarbeiter, Sonderforschungsbereich 580, Universität Jena (www.uni-jena/svw/powi/sys/edinger.html).
Rubrizierung: 4.1 | 4.42 Empfohlene Zitierweise: Michael Edinger, Rezension zu: Rudolph J. Rummel: Statistics of Democide. Münster: 1998, in: Portal für Politikwissenschaft, http://pw-portal.de/rezension/7840-statistics-of-democide_10391, veröffentlicht am 01.01.2006. Buch-Nr.: 10391 Rezension drucken