Mehr als noch in den ersten beiden Jahrgängen bilden die Zeitzeugengespräche den Schwerpunkt des Jahrbuchs. Dem Gespräch mit dem früheren Bundeskanzler Josef Klaus, das auf privat geführten Interviews aus dem Jahr 1999 beruht und das insofern bemerkenswert ist, als sich Klaus nach seinem Rückzug aus der Politik nur mehr selten öffentlich zu seiner politischen Tätigkeit geäußert hat, schließen sich unter anderem Gespräche mit Klaus' früherem Finanz- und Innenminister an. Inhalt: Zeitzeugengespräche: Österreich nach 1945: Josef Klaus: "Ich ging den anderen Weg" (13-62); Wolfgang Schmitz: "Meine Ideen waren durch das Denken in Ordnungen geprägt" (63-95); Franz Soronics: "Prinzipiell wäre es uns genauso ergangen wie im Jahr 1938" (96-126); Herbert Grubmayr: "In zwei Wochen gehst du nach Moskau!" (127-154). Themenschwerpunkte: Heinrich Neisser: Der österreichische EU-Beitritt als Herausforderung an das politische System (157-182); James Shedel: To be a Rechtsstaat: Theory and Reality in Austria, 1848-1865 (183-196); Clemens Martin Auer: Die Modernismuskrise des Katholizismus (Teil II). Autonome Freiheit vs. theonome Wahrheit: Das katholische Lehramt im Konflikt mit der Meinungs- und Religionsfreiheit (197-218). Literaturberichte: Richard Saage: Wie man "heiße Eisen" anpackt. Unternehmenspolitik als antidemokratische Strategie (221-224); Helmut Wohnout: Mondfenster zur Geschichte. Anmerkungen zur Genesis der österreichischen Neutralität im neuen Staatsvertragsbuch von Gerald Stourzh (225-229); Doris Sottopietra: "Washington ruft Wien". Zur Komplexität einer Beziehung (230-233); Richard Saage: Politische Ethik im Zeitalter der Individualisierung. Zu Walter Reese-Schäfers "Grenzgötter der Moral" (234-241). Institutsnachrichten: Hannes Schönner: Das Archiv des Karl von Vogelsang-Instituts (245-267).