Skip to main content
Henrike Fröchling

Ökonomie und Wahlen in westlichen Demokratien. Eine vergleichende Rational-Choice-Analyse

Opladen: Westdeutscher Verlag 1998 (Studien zur Sozialwissenschaft 182); 171 S.; kart., 48,- DM; ISBN 3-531-13017-X
Daß die aktuelle ökonomische Situation Einfluß auf das Wahlverhalten und damit den Ausgang von Wahlen nehmen kann, gehört zum Allgemeinwissen jedes Politologen und Wahlkämpfers. Der Stellenwert dieses Einflusses und die konkreten Wirkungsmechanismen sind dagegen nur in Ansätzen erforscht. In einem Drei-Länder-Vergleich (Deutschland, USA, Schweden) nähert sich die Autorin diesem Zusammenhang und entwickelt ein ökonomisches Modell des Wahlverhaltens, in dessen Mittelpunkt die Annahme einer "informationsarmen Rationalität" bei der Wahlentscheidung steht. Die Kernhypothese der Arbeit lautet: Der Einfluß der Wirtschaftslage ist um so größer, je schlechter die soziale Absicherung ausgebaut ist. Empirische Tests anhand von nationalen Wahlstudien bestätigen diese Annahme. In Schweden, dem Land mit einer vergleichsweise guten sozialen Absicherung, reagieren die Wähler und Wählerinnen nur mäßig auf Veränderungen der Wirtschaftslage; in den USA ist der Zusammenhang dagegen wahlentscheidend und für Deutschland läßt sich eine mittlere Bedeutung feststellen. Demnach kann ein funktionierendes soziales Netz konjunkturell bedingte Schwankungen in der Wählergunst abfedern.
Christoph Emminghaus (cem)
Dr., Politikwissenschaftler.
Rubrizierung: 2.22 | 2.332 | 2.61 | 2.64 | 5.45 Empfohlene Zitierweise: Christoph Emminghaus, Rezension zu: Henrike Fröchling: Ökonomie und Wahlen in westlichen Demokratien. Opladen: 1998, in: Portal für Politikwissenschaft, http://pw-portal.de/rezension/5966-oekonomie-und-wahlen-in-westlichen-demokratien_8132, veröffentlicht am 25.06.2007. Buch-Nr.: 8132 Rezension drucken