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Ulrike Höppner

Power and Globalization. Patterns of order in a globalizing world

Online-Publikation 2014 (http://www.diss.fu-berlin.de/diss/servlets/MCRFileNodeServlet/FUDISS_derivate_000000015560/hoeppnerx2011x-xpowerxandxglobalization.pdf); 235 S.
Politikwiss. Diss. Berlin; Begutachtung: G. Göhler, K. Schlichte. – Macht ist ein komplexer und stark umstrittener Konzeptbegriff, stellt Ulrike Höppner einleitend fest. Trotzdem erfahre seine Relevanz immer wieder eine Aktualisierung, er werde schon rein intuitiv als sehr bedeutungsvoll wahrgenommen. Die theoretische Macht‑Debatte sei ihr lange Zeit unzugänglich und schwer durchdringbar erschienen, so die Autorin weiter, bis sie auf die Perspektive von Hannah Arendt getroffen sei. Deren Konzeption von Macht als etwas, über das niemals ein Einzelner, sondern immer nur eine Gruppe verfügen könne, habe ihr sofort eingeleuchtet. Höppner baut ihre Theoriearbeit dann wesentlich auf die Unterscheidung zwischen transitiver und intransitiver Macht auf, ein Konzept ihres Doktorvaters Gerhard Göhler, um anschließend eine eigene Macht‑Konzeption zu entwickeln. Dabei verknüpft sie beide Machtdimensionen, indem sie intransitive Macht als die Fähigkeit versteht, kollektive Handlungsräume zu erschaffen und aufrechtzuerhalten. Dies bilde die Voraussetzung für transitive Macht, verstanden als die Fähigkeit, zu steuern und den eigenen Willen auf andere zu übertragen. Erst das Zusammenspiel zwischen Kommunikation, Handeln, symbolischer Repräsentation und kollektiver Vorstellungskraft ermögliche die Erzeugung von Macht. Mit ihrer Konzeption von Macht sei es möglich, dynamische Veränderungsprozesse in Ordnungsmustern zu erfassen und zu analysieren, erklärt Höppner. Ihre Konzeption wendet sie beispielhaft auf die Deutung des modernen Staatswesens an. In einem weiteren Beispiel entwickelt sie mithilfe ihres zweidimensionalen Konzepts eine spezifische Perspektive auf die zeitgenössischen Änderungen von Ordnungsmustern unter den Bedingungen einer globalisierten Welt. In ihrem Resümee betont die Autorin, dass die Entwicklung intransitiver Macht nicht territorial begrenzt sein müsse, sie könne auch virtuell physisch getrennte Orte verknüpfen. Um eine Welt der vielen Ordnungen in Zukunft zu organisieren, sei es wichtig, dass adäquate Räume für Macht bereitstehen, etwa um Gewalt einzudämmen oder komplexe Probleme wie Umweltzerstörung in den Griff zu bekommen. Gerade die erhöhte Komplexität von Ordnungsmustern könne ein Vorteil sein, da auf lokaler Ebene bereits Lösungen entstehen könnten, während eine allumfassende Strategie auf einer höheren Ebene noch unerreichbar scheine.
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Rubrizierung: 4.14.4 Empfohlene Zitierweise: Wolfgang Denzler, Rezension zu: Ulrike Höppner: Power and Globalization. 2014, in: Portal für Politikwissenschaft, http://pw-portal.de/rezension/40108-power-and-globalization_47412, veröffentlicht am 06.10.2016. Buch-Nr.: 47412 Rezension drucken