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Javaid Hayat

Azad Jammu & Kashmir (AJK): Prospects for Democratic Governance Amidst. Ambiguous Sovereignty Absence of Self-determination and Enduring Conflict

Berlin: Freie Universität Berlin 2014 (http://www.diss.fu-berlin.de/diss/servlets/MCRFileNodeServlet/FUDISS_derivate_000000018269/JavaidxDisserationx2014-5.pdf); 245 S.
Diss. FU Berlin; Begutachtung: H.‑J. Giessmann, S. Chojnacki. – Demokratische Herrschaft hängt eng mit dem Konzept der Souveränität zusammen: Ist eine gewählte Regierung nicht in der Lage, Entscheidungen durchzusetzen und öffentliche Güter bereitzustellen, wird sich das Wahlvolk kaum demokratisch repräsentiert fühlen. Inwiefern Demokratie in Regionen begrenzter Staatlichkeit und Souveränität funktionieren kann, fragt Javaid Hayat. In einer Fallstudie beschäftigt er sich mit Azad Jammu und Kashmir (AJK), einem teilautonomen Gebiet Pakistans in der umstrittenen Region Kashmir. In insgesamt fünf Kapiteln widmet sich der Autor zunächst auf theoretischer Ebene der Frage, ob die sogenannte innenpolitische Souveränität oder die interne Autonomie Bedingungen für jede demokratische Regierung darstellen. Die Voraussetzung einer unabhängigen Entscheidungsfähigkeit wird sodann im dritten Kapitel mit der institutionellen und historischen Wirklichkeit in Azad Jammu und Kashmir kontrastiert. Die Machtverteilung zwischen der Region und der Zentralregierung Pakistans bewertet er folgendermaßen: „highly unjust and unequal [and an] obstacle in deepening democracy or establishing a genuinely autonomous governance structure“ (122). Im vierten Kapitel folgt erneut eine vor allem theoretische Auseinandersetzung, in der verschiedene institutionelle Designs gegenüberstellt werden, die stabile demokratische Herrschaft in konflikthaften und heterogenen Territorien wie der AJK ermöglichen sollen. Besonderes Augenmerk wird hier auf die Theorie der Konsensdemokratie (im Gegensatz zur Mehrheitsdemokratie) Arend Lijpharts gelegt, in der die Machtteilung eine entscheidende Funktion zur Aufrechterhaltung von Demokratie und Stabilität in ethnisch und religiös geteilten Gesellschaften einnimmt. Im letzten Kapitel werden diese Überlegungen zu einem „AJK Autonomy Model“ weiterentwickelt. Dieses Modell geht Hayat zufolge insofern über bestehende Reformansätze aus der Zivilgesellschaft hinaus, als es einseitige Schuldzuweisungen an die pakistanische Zentralregierung vermeidet und bestehende institutionelle und konstitutionelle Defizite der bestehenden Machtteilung (etwa der Interim Act von 1974) klar benennt.
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Rubrizierung: 2.682.22.214.414.42 Empfohlene Zitierweise: Sven-Jacob Sieg, Rezension zu: Javaid Hayat: Azad Jammu & Kashmir (AJK): Prospects for Democratic Governance Amidst. Berlin: 2014, in: Portal für Politikwissenschaft, http://pw-portal.de/rezension/39799-azad-jammu--kashmir-ajk-prospects-for-democratic-governance-amidst_48287, veröffentlicht am 30.06.2016. Buch-Nr.: 48287 Rezension drucken