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Bernhard Wiśniewski / Paweł Kobes / Gerald G. Sander (Hrsg.)

Security and Law in the Cognitive and Utilitarian Context

Hamburg: Verlag Dr. Kovač 2015 (Schriften zu Mittel- und Osteuropa in der Europäischen Integration (SMOEI) 17); 222 S.; 88,90 €; ISBN 978-3-8300-8717-5
Sicherheit ist einer der Begriffe, um den die politische Praxis wie auch die Politikwissenschaft ringen, gerade weil er qualitativ durch den Freiheitsdiskurs gespiegelt wird. Dieses Spannungsverhältnis bedingt eine ganze Reihe von Kategorien wie etwa die Figur der Rechtsstaatlichkeit, die wiederum als kulturell bedingtes Interpretament die (inter‑)nationalen Debatten bereichert. Schlussendlich geht es um die Legitimität desjenigen Rechts, welches zur Aufrechterhaltung von Sicherheit und Ordnung zur Anwendung kommt. Von daher bewegen sich Bernhard Wi?niewski und seine Mitstreiter an einer hoch interessanten Schnittstelle, wenn sie die Frage aufwerfen, wie sich die rechtlichen und organisatorisch‑polizeilichen Schutzmaßnahmen eines Staates unter dem Eindruck von konkreten Sicherheitsrisiken verändern können. Die in dem Band versammelten Beiträge stammen weitgehend von polnischen Autorinnen und Autoren, deren Definitionen eines Sicherheitsbegriffs beziehungsweise deren Beschäftigungen mit dem Bereich der Sicherheitspolitik, der unter dem Eindruck der europäischen Integration tiefgreifende Veränderungen erfährt, als repräsentativ gelten können. Die Spannbreite der Themen ist enorm: Sie reicht von der Betrachtung des Wandels im Verständnis von Gefängnisstrafen (Paweł Kobes) über die Fragen der polizeilichen Ausbildung (Adam Płaczek) bis hin zur psychosozialen Ebene (Grzegorz Kudlak). Hinzu kommen Spezialbeiträge wie beispielsweise derjenige von Piotr Nadybski, der sich mit der Sicherheitsarchitektur in IT‑Netzwerken und deren Anpassung an die aktuellen wie künftigen Bedrohungslagen beschäftigt. Dass diese alles andere als hypothetisch sind, zeigt Monika Szyłkowska, die sich dezidiert mit dem Kriegsvölkerrecht im digitalen Zeitalter und den entsprechenden Konsequenzen für den NATO‑Bündnisfall befasst. Immerhin hat es 2007 einen solchen Angriff bereits gegeben. Auch wenn leider ein Fazit fehlt, ist es doch bemerkenswert, dass Polen an der Entstehung der fraglichen Strukturen (Schengen, Europol und die NATO) zwar keinen Anteil hatte. Die vermeintlichen Nachteile werden aber mit der Einbindung durch ein Mehr an Sicherheit aufgewogen.
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Rubrizierung: 2.2632.614.34.22.21 Empfohlene Zitierweise: Martin Schwarz, Rezension zu: Bernhard Wiśniewski / Paweł Kobes / Gerald G. Sander (Hrsg.): Security and Law in the Cognitive and Utilitarian Context Hamburg: 2015, in: Portal für Politikwissenschaft, http://pw-portal.de/rezension/39444-security-and-law-in-the-cognitive-and-utilitarian-context_47782, veröffentlicht am 25.02.2016. Buch-Nr.: 47782 Inhaltsverzeichnis Rezension drucken