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Dimitrios Parashu

Die Errichtung einer Ausschließlichen Wirtschaftszone für die Hellenische Republik als Faktor ziviler Sicherheit für Europa: Prämisse für eine Vertiefung der integrierten Meerespolitik sowie der Energiepolitik der EU?

Berlin: Logos Verlag 2015; X, 204 S.; 39,- €; ISBN 978-3-8325-3928-3
Dimitrios Parashu berichtet, dass die Finanz‑ und Wirtschaftskrise die innergriechische Diskussion im Hinblick auf die Festlegung einer Ausschließlichen Wirtschaftszone (AWZ) gemäß dem Seerechtsübereinkommen (SRÜ) der Vereinten Nationen belebt hat. Das SRÜ ermöglicht eine „solche, 200 Seemeilen ab der Basislinie breite Zone bekanntlich ‚jenseits des Küstenmeers gelegen und an dieses angrenzend‘“ (3). Dem Küstenstaat werden so Vorteile eingeräumt. Griechenland ist dem SRÜ 1995 beigetreten, hat aber bislang noch keine offizielle Proklamation einer solchen AWZ vorgenommen. Doch die Erdgas‑ und Erdölvorkommen im südöstlichen Mittelmeer und deren potenzielle Fördermöglichkeiten haben die Diskussionen über eine griechische AWZ in jüngster Zeit verstärkt, die zusätzlich durch eine mögliche Involvierung der EU erweitert wurden. So sprach der griechische Premierminister Antonis Samaras 2013 davon, „dass ‚das hellenische Erdöl auch europäisches‘ sei“ (4). Aus rechtswissenschaftlicher Perspektive lotet Parashu auf der Basis des bestehenden europäischen Primärrechts und Elementen des europäischen Sekundärrechts – insbesondere im Hinblick auf die integrierte Meeres‑ und die Energiepolitik der EU – aus, auf welche Art und Weise die Union zum Wohle des gemeinschaftlichen Besitzstandes eine konkrete Rolle hinsichtlich der AWZ ihrer Mitgliedstaaten spielen könnte. Die Lösung sieht der Autor in der Schaffung einer Agentur für maritim‑ und energiepolitische Zusammenarbeit, die den EU‑Mitgliedstaaten, insbesondere den Küstenstaaten, in Bezug auf deren Meereszonen in beratender Weise zur Seite stehen sollte. Ferner schlägt der Autor vor, dass die EU‑Küstenstaaten die Verwaltung von vierzig Prozent der aus ihrer AWZ gewonnenen natürlichen, nicht lebenden Ressourcen freiwillig der zu schaffenden Agentur überlassen, die diese „zwischen den übrigen EU‑Mitgliedstaaten und den unmittelbaren Anrainerstaaten des jeweiligen Küstenstaates aufteilen […] und der Küstenstaat […] über 60 Prozent der benannten Rohstoffe auch weiterhin ad libitum verfügen könnte“ (130). Die Arbeit entstand als ein Projekt im Rahmen des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung in Kooperation mit dem Kompetenznetzwerk für das Recht der zivilen Sicherheit in Europa (KORSE).
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Rubrizierung: 3.52.61 Empfohlene Zitierweise: Sabine Steppat, Rezension zu: Dimitrios Parashu: Die Errichtung einer Ausschließlichen Wirtschaftszone für die Hellenische Republik als Faktor ziviler Sicherheit für Europa: Prämisse für eine Vertiefung der integrierten Meerespolitik sowie der Energiepolitik der EU? Berlin: 2015, in: Portal für Politikwissenschaft, http://pw-portal.de/rezension/39334-die-errichtung-einer-ausschliesslichen-wirtschaftszone-fuer-die-hellenische-republik-als-faktor-ziviler-sicherheit-fuer-europa-praemisse-fuer-eine-vertiefung-der-integrierten-meerespolitik-sowie-der-energiepolitik-der-eu_47086, veröffentlicht am 04.02.2016. Buch-Nr.: 47086 Inhaltsverzeichnis Rezension drucken