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Lena Lázaro Rüther / Citlali Ayala Martínez / Ulrich Müller (Hrsg.)

Global Funds and Networks. Narrowing the Gap between Global Policies and National Implementation

Baden-Baden: Nomos Verlagsgesellschaft 2014; 307 S.; brosch., 54,- €; ISBN 978-3-8487-1914-3
In diesem Sammelband geht es um neue Kooperationsformate in der Entwicklungszusammenarbeit (EZ), die „über notwendige Harmonisierungsbemühungen hinausgehen und koordiniertes Arbeiten unter einer großen Zahl von Akteuren ermöglichen“ (5). Darüber hinausgehende Kriterien sind die größtmöglichen komparativen Vorteile und die Sichtbarkeit für jeden der beteiligten Akteure. Dem Band liegt ein Projekt der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) und des mexikanischen Think Tanks Instituto Mora zugrunde, mit dem mehrere zusammenlaufende Trends in der EZ aufgegriffen wurden. Demnach ist es zu einer Harmonisierung der Aktivitäten unterschiedlicher Entwicklungsakteure gekommen, indem redundante EZ‑Maßnahmen reduziert wurden. Gleichzeitig verzeichnet der Politikbereich einen weiteren Zuwachs von einflussreichen Akteuren, zu denen neben Schwellenländern auch private philanthropische Initiativen zählen. Die Betrachtungsebene liegt zwischen globaler Politik und lokaler Implementierung und somit auf der Verbindung dieser beiden Bereiche. Die Autor_innen des Sammelbands steuern dazu neben konzeptionellen Überlegungen im ersten Teil zahlreiche praxisbezogene Fallstudien bei, die sowohl länder‑ als auch themenspezifisch ausfallen. Beispielsweise liefern Citlali Ayala Martínez und Ulrich Müller einen Überblick über die Herausforderungen, die Global Governance für das Politikfeld der EZ bedeutet. Unter anderem stellen sie die Folgen dar, die sich aus der Einbindung neuer Akteure – darunter Nichtregierungsorganisationen und aufstrebende Mächte –, veränderten Dynamiken der Interaktion und unterschiedlichen Arten der Implementierung von EZ‑Politiken ergeben. Eine Erkenntnis ist dabei der Bedarf einer Überprüfung der Managementpraktiken von traditionellen multilateralen bzw. Global‑Governance‑Akteuren zwecks besserer Zusammenarbeit mit neueren Akteuren. Melani Peláez Jara zeigt am Beispiel der durch den Deutschen Kaffeeverband (DKV) und das Bundesministerium für Wirtschaftliche Zusammenarbeit (BMZ) initiierten 4C‑Kampage (Common Code for the Coffee Community) zur Einführung gemeinsamer Nachhaltigkeitsgrundsätze in der Kaffee‑Wertschöpfungskette, durch welche Maßnahmen die Einführung zumindest grundlegender Nachhaltigkeitsstandards gelingen kann. Um eine möglichst hohe Beteiligung von Stakeholdern zu erreichen, hat sich ihr zufolge die Einrichtung eines Steuerungskomitees unter gleichzeitiger Einbindung von Produzentenverbänden, Industrie‑ und Handelsverbänden sowie NGOs und Gewerkschaften als entscheidend erwiesen.
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Rubrizierung: 4.432.24.452.632.68 Empfohlene Zitierweise: Christian Patz, Rezension zu: Lena Lázaro Rüther / Citlali Ayala Martínez / Ulrich Müller (Hrsg.): Global Funds and Networks. Baden-Baden: 2014, in: Portal für Politikwissenschaft, http://pw-portal.de/rezension/38764-global-funds-and-networks_46711, veröffentlicht am 20.08.2015. Buch-Nr.: 46711 Inhaltsverzeichnis Rezension drucken