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Sebastian Sewerin

Comparative Climate Politics: Patterns of Climate Policy Performance in Western Democracies

Online-Publikation 2013 (http://kups.ub.uni-koeln.de/5513/1/Sewerin_Comparative_Climate_Politics.pdf); 174 S.
Politikwiss. Diss. Köln; Begutachtung: A. Kaiser, I. Rohlfing. – Um die Folgen des Klimawandels in einem beherrschbaren Bereich zu halten, müsste bis zum Jahr 2050 der globale Ausstoß von Treibhausgasen um mindestens die Hälfte reduziert werden. Da bisher aber noch nicht mal das Anwachsen der Emissionsmenge gestoppt werden konnte, spricht Sebastian Sewerin von einer „Herkulesaufgabe“ (2), die die demokratischen Industriestaaten vor große Herausforderungen stelle. Mit seiner Studie will er dazu beitragen, „das Verständnis der Leistungsfähigkeit von Demokratien bzw. politischen Institutionen insgesamt zu verbessern, indem [...] Umwelt‑ bzw. Klimaschutz als politisches Problem konzipiert“ (3) wird. Konkret fragt er, warum Staaten wie etwa Deutschland, Dänemark und Großbritannien ihre Treibhausgasemissionen seit 1990 senken konnten, während sie etwa in Japan, den USA, Neuseeland und Spanien stiegen. Mit neoinstitutionalistischen Theorien oder Vetospieleransa?tzen könne man das Phänomen der unterschiedlichen Klimaschutzleistungen nicht befriedigend erklären. Im ersten Teil der kumulativen Dissertation entwickelt der Autor deshalb eine theoretisch fundierte Konzeptualisierung von Umweltperformanz. Des Weiteren entwirft Sewerin mittels einer vergleichenden explorativen Untersuchung ein Erklärungsmodell für die erwähnten Unterschiede in der Klimaschutzperformanz. Im zweiten Teil konzipiert der Autor ein Konzept zur Messung von Politikwandel, mit der er die Stärke der national beschlossenen Klimaschutz‑Policies und deren Veränderungen über die Jahre beschreibt. Dabei konzentriert er sich auf Politikinnovationen. Der Autor will mit seiner Arbeit auch bewirken, dass die Vergleichende Umweltpolitikforschung wieder mehr Gewicht in der Politikwissenschaft bekommt. Als ein Teilergebnis seiner Studien hält er fest, dass die Bedeutung von Politikinnovationen in verschiedenen Ländern ein unterschiedliches Ausmaß erreicht hat. So haben Innovationen in Österreich nur geringe, in Deutschland und Großbritannien dagegen eine größere Bedeutung entwickeln können. In keinem der Länder konnte aber ein „‚Kippen‘ der instrumentellen Logik beobachtet werden“ (9), den Politikstil grundsätzlich ändern konnten diese Modernisierungsversuche also nicht.
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Rubrizierung: 2.2612.3432.2 Empfohlene Zitierweise: Wolfgang Denzler, Rezension zu: Sebastian Sewerin: Comparative Climate Politics: Patterns of Climate Policy Performance in Western Democracies 2013, in: Portal für Politikwissenschaft, http://pw-portal.de/rezension/38647-comparative-climate-politics-patterns-of-climate-policy-performance-in-western-democracies_46992, veröffentlicht am 16.07.2015. Buch-Nr.: 46992 Rezension drucken