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Knut Berner / Sebastian Lange / Werner Röcke (Hrsg.)

Gewalt: Faszination und Ordnung

Berlin: Lit 2012 (Villigst Profile 15); 225 S.; 24,90 €; ISBN 978-3-643-11638-3
Das Phänomen der Gewalt ist nicht nur politisch nahezu allgegenwärtig, es ist auch als wissenschaftliches Thema brisant. Hierzu scheint die Dokumentation einer Ringvorlesung an der Berliner Humboldt‑Universität 2010/2011, die vom Evangelischen Studienwerk Villigst durchgeführt wurde, zunächst vielversprechend. In der zu kurzen Einleitung wird festgehalten, dass Interdisziplinarität ein Merkmal dieses Projektes sei – und so sind die Beiträge unter die Abschnitte Kunst, Religion, Terror und Psyche gruppiert. Allerdings kommt der Band nicht über eine Sammlung unterschiedlicher Vorträge hinaus. Weder in den Aufsätzen noch durch die Herausgeber wird versucht, Verbindungen herzustellen, Gemeinsamkeiten oder Differenzen aufzuzeigen. Gab es keine anschließenden Diskussionen, die in einem Nachwort hätten einbezogen werden können? So jedenfalls stehen die Texte nebeneinander und heben punktuell einige Aspekte von Gewalt hervor. Es geht zunächst um den Katastrophenbegriff, um laute Musik und um das Lachen im Mittelalter, es werden Sünde, religiöse Gewalt und die Sprache als Trägerin kultureller und struktureller Gewalt angesprochen, danach werden der Terror Stalins und die aktuelle Frage nach Verhandlungen mit den Taliban behandelt, schließlich werden Aggressivität und menschliche Triebe untersucht. Dabei finden sich durchaus interessante und weiterführende Beiträge zur Gewalt, aber es fehlte eine ordnende Hand, um die thematische Faszination der Beiträge auch in der Buchform widerzuspiegeln.
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Rubrizierung: 2.252.622.23 Empfohlene Zitierweise: Volker Stümke, Rezension zu: Knut Berner / Sebastian Lange / Werner Röcke (Hrsg.): Gewalt: Faszination und Ordnung Berlin: 2012, in: Portal für Politikwissenschaft, http://pw-portal.de/rezension/38532-gewalt-faszination-und-ordnung_44345, veröffentlicht am 18.06.2015. Buch-Nr.: 44345 Inhaltsverzeichnis Rezension drucken