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Isabelle Borucki (Hrsg.)

Regieren mit Medien. Auswirkungen der Medialisierung auf die Regierungskommunikation der Bundesregierung von 1982-2010

Opladen u. a.: Verlag Barbara Budrich 2014 (Politik und Kommunikation 1); 397 S.; kart., 48,- €; ISBN 978-3-8474-0603-7
Politikwiss. Diss. Trier; Begutachtung: U. Jun, U. Sarcinelli. – Ziel und Aufgabe von Regierungskommunikation „ist die Herstellung von Akzeptanz und Legitimation für das Regierungshandeln“ (42). Isabelle Borucki untersucht, inwieweit sich die Medialisierung in den vergangenen Jahren auf die Regierungskommunikation der Bundesregierung zwischen 1982 und 2010 ausgewirkt hat. Als Grundlage dienen ihr dabei eine Online‑Befragung, 45 Experteninterviews mit Regierungs‑ und Ministeriumssprechern, Parteifunktionären und Hauptstadtjournalisten sowie eine qualitative und quantitative Auswertung verschiedener Primärquellen wie Haushaltspläne oder Medienberichte. Prinzipiell lässt sich eine „Beschleunigung der politischen Kommunikation“ (151) feststellen und die Regierungskommunikation hat sich mit ihren Themensetzungs‑ und Durchsetzungsstrategien zeitlich an die Medienumwelt angepasst. Die Veränderungen des Mediensystems, die Auswirkung auf die Regierungskommunikation haben, sind in erster Linie technischer Natur, aber es treten auch qualitative Veränderungen auf, die auf die Ökonomisierung und Kommerzialisierung zurückzuführen sind. Regierungskommunikation ist zunehmend medial orientiert und eine „moderate Medialisierung hinsichtlich der Verschiebung des Verhältnisses von Politikherstellung und ‑darstellung hin zur Betonung der Darstellung“ (234) wird deutlich. Andererseits stellt Borucki auch fest, dass die mediale Orientierung von Politik und ihrer Kommunikatoren dazu führt, dass diese sich zunehmend als „Dienstleister“ (49) für Journalisten und Bürger verstehen. Dieser Dienstleistungsgedanke beschränkt sich allerdings auf die eingesetzten Mittel und nicht so sehr auf die Art der Kommunikation, denn zwar bedienen sich die Akteure der Regierungskommunikation im Zuge der Digitalisierung zunehmend „neuerer multimedialer Instrumente“, aber ein wirklicher Wandel „der Regierungskommunikation ist in Bezug auf dialogische Formen (noch) nicht vollzogen“ (266).
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Rubrizierung: 2.3332.3222.3132.315 Empfohlene Zitierweise: Falk Hartig, Rezension zu: Isabelle Borucki (Hrsg.): Regieren mit Medien. Opladen u. a.: 2014, in: Portal für Politikwissenschaft, http://pw-portal.de/rezension/38019-regieren-mit-medien_46260, veröffentlicht am 29.01.2015. Buch-Nr.: 46260 Inhaltsverzeichnis Rezension drucken