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Haxhi Gashi

A Comparative Analysis of the Transformation of State/Social Property. Privatization and Restitution in the Post-Communist Countries – Kosovo as a sui generis Case of Privatization

Baden-Baden: Nomos Verlagsgesellschaft 2013 (Schriftenreihe des Zentrums für Europäische Rechtspolitik an der Universität Bremen [ZERP] 66); 243 S.; 64,- €; ISBN 978-3-8487-0726-3
Diss. Bremen; Begutachtung: J. Falke, C. Godt. – Im Zuge des Anfang der 1990er‑Jahre begonnenen Transformationsprozesses haben viele postkommunistische Länder in Ost‑ und Südosteuropa ihren staatlichen beziehungsweise gesellschaftlichen Besitz privatisiert. Bei der Betrachtung dieses Privatisierungsprozesses widmet sich Haxhi Gashi den folgenden Aspekten: „the need of transformation of state/social property to private property, the conflicts of interests regarding the privatization process, the appropriate model of privatization, the rights of the employees in the privatized enterprises, the possibility of the involvement of all citizens in the privatization process, the property rights of the former owners during the transformation of property, the property disputes in the privatization process in the perspective of international acts for the protection of property rights” (24). Er konzentriert seine Untersuchung auf Ungarn, die Tschechische Republik, Polen, die frühere DDR/die neuen Bundesländer, Slowenien, Kroatien, Mazedonien und den Kosovo. Der Kosovo sei ein Fall sui generis, wie es auch im Untertitel heißt. Er unterscheide sich von den anderen (eher knapp) untersuchten Ländern insofern, als erstens der Privatisierungsprozess unter dem Druck des noch final zu bestimmenden Status des Kosovo abgewickelt wurde; zweitens der Kosovo zum Zeitpunkt der Privatisierung eine am Boden liegende Wirtschaft und einen geringen Lebensstandard aufwies; drittens der Kosovo unter einer Interims‑Zivilregierung stand und daher nicht vollkommen autonom entscheiden konnte sowie viertens im Privatisierungsprozess ausschließlich auf den Verkauf an Investoren gesetzt wurde. Anders als bei den anderen sieben Ländern holt Gashi bei der Beschreibung des Privatisierungsprozesses im Kosovo sehr weit aus, indem er die einschneidenden Wandlungen der Besitzverhältnisse seit 1945 rekonstruiert und hier auf das während der Jugoslawienzeit entwickelte Modell der Arbeiterselbstverwaltung eingeht. Dass gerade die von Gashi angegebenen Kriterien für den Kosovo einen Fall sui generis begründen, erschließt sich nicht so recht. Auch wenn der Kosovo zweifellos in besonderem Maße betroffen war, war auch die wirtschaftliche Lage in den anderen von Gashi untersuchten Ländern mehr als desolat. Darüber hinaus stand nicht nur der Kosovo, sondern auch Kroatien – wenn auch nicht in dem rigiden Maße – unter einer UN‑Übergangsverwaltung. Gashi bietet durchaus Einblicke in den Privatisierungsprozess während der Transformation, kann jedoch (vielleicht auch wegen der recht knappen Analyse der anderen sieben Länder) nur bedingt den Sui‑generis‑Charakter des Kosovo herausstreichen.
Ines Weber (IW)
M. A., Politikwissenschaftlerin (Kommunikationswissenschaftlerin, Psychologin), wiss. Mitarbeiterin, Institut für Sozialwissenschaften, Christian-Albrechts-Universität Kiel.
Rubrizierung: 2.612.24.3 Empfohlene Zitierweise: Ines Weber, Rezension zu: Haxhi Gashi: A Comparative Analysis of the Transformation of State/Social Property. Baden-Baden: 2013, in: Portal für Politikwissenschaft, http://pw-portal.de/rezension/37544-a-comparative-analysis-of-the-transformation-of-statesocial-property_45682, veröffentlicht am 18.09.2014. Buch-Nr.: 45682 Inhaltsverzeichnis Rezension drucken