„Franz Egle ist Volkswirt – dies ließe ein breites Themenspektrum zu“ (11), schreibt der Arbeitsmarktexperte Christian Scheller in der Einleitung dieser Festschrift zum 65. Geburtstag des Wirtschaftsexperten, Mitinitiators und Präsidenten der Hochschule für Management der Wirtschaft in Mannheim Franz Egle. Tatsächlich sind die folgenden Beiträge thematisch breit aufgestellt, haben aber alle, dem Tätigkeitfeld des Jubilars entsprechend, einen Bezug zur Arbeitsmarktforschung. So reichen die Themen von theoretischen Betrachtungen der Mismatch‑Arbeitslosigkeit, der Unterbeschäftigung, die durch mangelhafte Vermittlung entsteht, über Mitarbeitervielfalt bis zu philosophischen Fragen über Normalität im Berufsalltag. Die Aufsätze unterscheiden sich qualitativ stark voneinander, einige Autoren greifen zur Untermauerung der eigenen Argumente auf Bundeswehr‑Imageflyer und Websites etwa die der Ärztekammer Koblenz zurück, andere – wie der Unternehmensberater Joachim Disser – liefern informative und objektive Studien zu einzelnen Arbeitsfeldern wie beispielsweise der Zeitarbeit in Deutschland. Inhaltlich sticht der letzte Artikel des Werkes hervor. Tobias Hagen und Jana Leskov legen anhand ökonometrischer Daten den Zusammenhang von Finanzmarktregulierung und Beschäftigungsniveau dar – und zeigen, dass eine zunehmende Liberalisierung der Finanzmärkte faktisch mit einem Rückgang der Beschäftigung einhergeht. Gerade dieser Beitrag hebt den Wert des Buches an. Insgesamt bietet der Band aufgrund seiner inhaltlichen Vielfalt lesenswerte Einblicke in unterschiedliche Bereiche der Arbeitsmarktforschung.