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Sebastian Wojciechowski

The Hybridity of Terrorism. Understanding Contemporary Terrorism

Berlin: Logos Verlag 2013; 216 S.; 33,- €; ISBN 978-3-8325-3422-6
Angesichts der terroristischen Bedrohungen weltweit haben entsprechende Studien und Analysen Konjunktur. Während sich die deutschsprachige Literatur insbesondere mit dem Sicherheitsbegriff befasst und den Terror als eine von mehreren Herausforderungen für die (national‑)staatlichen Sicherheitsstrukturen wertet, sieht das im angelsächsischen Sprachraum seit dem 11. September 2001 anders aus. Dort wird – in der Folge Huntingtons – bei der Suche nach Erklärungsansätzen stärker auf kulturelle Faktoren eingegangen und der Aspekt der Versicherheitlichung diskutiert. Sebastian Wojciechowski, Leiter der Abteilung für Strategische Studien an der politikwissenschaftlichen Fakultät der Adam Mickiewicz Universität in Posen, legt nun eine Studie vor, die zum einen als Resümee seiner bisherigen Forschungen zum Thema zu verstehen ist und die ihn zum anderen – bedingt durch seinen akademischen Werdegang – als fest verankert in der angelsächsischen Forschungslandschaft ausweist. Der Autor geht von einer Hybridität des Terrorismus aus, die sich unter anderem in der Wertung entsprechender Gruppierungen niederschlägt und die die Diskussion – von der wissenschaftlichen Analyse bis zu den nationalstaatlichen Präventions‑ und Bekämpfungsansätzen – bestimmt. Diese Hybridität ist zweifelsohne den vielen Gesichtern geschuldet, unter denen der Terror heutzutage firmiert und die als Begründungsansätze für neue sicherheitspolitische Überlegungen dienen. Im Grunde hat Wojciechowski die Mehrdimensionalität des Terrorismus im Blick, die sich seiner Analyse nach aus den Organisationsstrukturen (unabhängige Zellen), der Komplementarität der Strukturen (Clans und Netzwerke) sowie ihrer scheinbaren Widersprüchlichkeit (lokal gegen global) ergeben und sich auf den Handlungsgegenstand, die Akteure, die Erscheinungsformen, die Konfliktursachen, das räumliche Erscheinungsbild und die Funktionalitäten des Terrorismus erstrecken. Die gewählte figurative Darstellung ist bei der Analyse allerdings nur bedingt hilfreich und zuweilen irreführend. Der Band will als Forschungsbeitrag verstanden sein. Diesen Anspruch erfüllt er in der Tat.
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Rubrizierung: 2.25 | 4.41 Empfohlene Zitierweise: Martin Schwarz, Rezension zu: Sebastian Wojciechowski: The Hybridity of Terrorism. Berlin: 2013, in: Portal für Politikwissenschaft, http://pw-portal.de/rezension/37280-the-hybridity-of-terrorism_45662, veröffentlicht am 10.07.2014. Buch-Nr.: 45662 Inhaltsverzeichnis Rezension drucken