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Armin Frey / Thomas Jäger / Dirk Messner / Manfred Fischedick / Thomas Hartmann-Wendels (Hrsg.)

Globalisierungsgestaltung und internationale Übereinkommen

Wiesbaden: Springer VS 2014 (WissensWert); 172 S.; 14,99 €; ISBN 978-3-658-03659-1
Die Globalisierung – verstanden als ein Bündel von „Entwicklungen, die [...] zu einer gegen Null tendierenden Komprimierung der Faktoren Raum und Zeit für weite Bereiche menschlichen Handelns führen“ (17) – stellt eine zunehmende politische Herausforderung dar, heißt es in der Einleitung zu diesem Sammelband. Deshalb müsse die Welt neu gedacht werden, nicht mehr nur im Sinne eines als unantastbar definierten nationalstaatlichen Souveränitätsanspruchs, sondern zunehmend in Richtung „neuer transnationaler Problemlösungsstrategien“ (15). Die Wegweisung dazu heiße „internationale Kooperation auf dem Weg zu Global Governance“ (17). Überlegungen hierzu betten die Herausgeber „in einen theoretischen Rahmen“ (16) ein. Zunächst erörtert Daniela Kress die Frage, inwieweit internationale Übereinkommen zum Herzstück einer Global Governance werden können/sollen/müssen. Das aber heißt, den (neo‑)realistischen Gedankenmustern ein regimetheoretisches Konzept entgegenzusetzen, das „sämtliche zur Problemlösung gefragten Akteure von seiner Alternativlosigkeit überzeugen kann – auch die sporadischen Unilateralisten. Dann werden internationale Übereinkommen an Bedeutung gewinnen und als Kernelemente einer möglichen Global Governance‑Architektur transnationales Handeln maßgeblich beeinflussen können“ (Axel Berger, Dirk Messner, Carmen Richerzhagen, 58). In drei Beiträgen werden ganz konkrete Themenaspekte aufgegriffen, die als tragende Bausteine dieser Architektur gelten können. Ein wesentliches Element ist die Frage, wie sich die global fortschreitende Urbanisierung klimafreundlich steuern lässt, denn sie gilt als ein „entscheidender Treiber des globalen klimapolitischen Problems“ (Nicolas Kreibich, 98). Der „Aufbau von institutionellen Kapazitäten zur Förderung einer nachhaltigen Entwicklungspolitik“ (ebd., 96) werde zu einer Leitplanke wirtschaftlicher Zusammenarbeit. Eng damit verknüpft ist ein zweiter Baustein: Kyoto 2.0. Wenn es dabei gelinge, globales Verhandeln durch möglichst viele und effiziente umweltinnovative regionale Projekte im Sinne des Agenda‑21‑Gedankens zu begleiten, wäre ein weiterer Richtungsschritt getan. Ein dritter notwendiger Baustein und weiterer Schritt ergibt sich aus der Finanzkrise: Diskutiert werden Instrumente wie die Mindestliquiditätsquote, das Risikomanagement, die Finanztransaktionssteuer oder die europäische Bankenaufsicht, um die Finanzkrise mithilfe globaler Strategien zu lösen. Global Governance werde so zum konkurrenzlosen Zukunftskonzept. Der Band geht zurück auf vier Symposien, die zwischen 2010 und 2011 im Kölner Odysseum abgehalten wurden.
Klaus Kremb (KK)
Dr., Oberstudiendirektor, Wilhelm-Erb-Gymnasium Winnweiler, Lehrbeauftragter, Fachgebiet Politikwissenschaft, TU Kaiserslautern.
Rubrizierung: 4.44.434.444.45 Empfohlene Zitierweise: Klaus Kremb, Rezension zu: Armin Frey / Thomas Jäger / Dirk Messner / Manfred Fischedick / Thomas Hartmann-Wendels (Hrsg.): Globalisierungsgestaltung und internationale Übereinkommen Wiesbaden: 2014, in: Portal für Politikwissenschaft, http://pw-portal.de/rezension/37040-globalisierungsgestaltung-und-internationale-uebereinkommen_45422, veröffentlicht am 30.04.2014. Buch-Nr.: 45422 Inhaltsverzeichnis Rezension drucken