Skip to main content
Friedrich J. Arndt

Modi des Demokratischen. Zum Verhältnis von Macht und Demokratie

Baden-Baden: Nomos Verlagsgesellschaft 2014 (Schriftenreihe Zeitgenössische Diskurse des Politischen 5); 226 S.; 39,- €; ISBN 978-3-8487-0853-6
Politikwiss. Diss. Darmstadt; Begutachtung: P. Niesen. – „Wie lassen sich Formen des Demokratischen in ihrem Verhältnis zu Macht unterscheiden, und was ist das gemeinsame ‚Demokratische‘“ (17)? Diese Frage wirft Friedrich J. Arndt mit dem Ziel auf, eine „bestimmte Perspektive für die Interpretation des demokratischen Moments in der Politik vorzuschlagen“ (19). Dazu entwickelt er zunächst unterschiedliche Perspektiven von Macht im Demokratischen, einmal aus der Sichtweise der Betroffenen und zum anderen als Handlungsperspektive. Macht dient hier (im Anschluss an Foucault) der Benennung der gesellschaftlichen Kräfteverhältnisse und weist einen zirkulären Charakter auf: Alle Aspekte der Macht und alle Beteiligten verweisen aufeinander und bedingen sich gegenseitig. Im Folgenden untersucht Arndt das Verhältnis von Macht und Demokratie und lässt seine Schlüsse in eine Typologie münden, die sowohl „Gegenstände, Machtstruktur und Rahmen des Handelns“, als auch „Orte und Typen demokratischer Handlungsmacht“ (61) einbezieht. Für die Typologisierung seien, so der Autor, „entsprechend der oben vorgestellten Traditionslinien [...] zu unterschieden: kreative Konstituierung; Herrschaft; Beherrschung: als Unterpunkt zu Beherrschung Ideologie, Hegemonie, Netzwerk; und System“ (158). Obwohl durch die Typologie ein klareres Verständnis für das Verhältnis von Macht und Demokratie entstehe, sieht der Autor nachfolgend die Notwendigkeit, den Begriff des Demokratischen näher zu beleuchten. Dazu schlägt er eine Interpretation vor, die die demokratische Praxis als reflexiv und dynamisch annimmt und ihn zur Schlussfolgerung kommen lässt, dass das Vokabular des Demokratischen den Blick auf „Machtkonstellationen als Gegenstand demokratischer Praxis“ konzentriert sowie auf die „Privilegierung der demokratischen Praxis“. Weiterhin „führt der Ansatz zu einem Blickwinkel auf unterschiedliche demokratische Traditionslinien in Hinsicht auf ihre Angemessenheit für bestimmte Machtkonstellationen“ (201).
Timo Freudenberger (TF)
Dr., Politikwissenschaftler.
Rubrizierung: 5.41 | 2.2 Empfohlene Zitierweise: Timo Freudenberger, Rezension zu: Friedrich J. Arndt: Modi des Demokratischen. Baden-Baden: 2014, in: Portal für Politikwissenschaft, http://pw-portal.de/rezension/36867-modi-des-demokratischen_45298, veröffentlicht am 13.03.2014. Buch-Nr.: 45298 Inhaltsverzeichnis Rezension drucken