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Donna McGuire

Re-Framing Trade. Union Mobilisation against the General Agreement on Trade in Services (GATS)

München/Mering: Rainer Hampp Verlag 2013 (Labor and Globalization 1); VIII, 225 S.; 27,80 €; ISBN 978-3-86618-392-6
Diss. Kassel; Begutachtung: C. Scherrer, E. Webster. – Die neoliberale Globalisierung und der zunehmende Abbau internationaler Handelsschranken zulasten national verankerter Arbeitnehmergruppen stellen Gewerkschaften in ihrem Bemühen um den Schutz der Rechte dieser Gruppen vor große Herausforderungen. Donna McGuire geht der Frage nach, inwieweit es Gewerkschaften im Zuge ihres Protestes gegen das General Agreement on Trade and Services (GATS) auf internationaler Ebene gelungen ist, ihre Positionen einzubringen oder gar durchzusetzen – und welche Faktoren sich als hinderlich herausgestellt haben. Das von McGuire ausgewählte Fallbeispiel – die politische Auseinandersetzung um das GATS‑Abkommen – bietet sich nicht nur deshalb als Untersuchungsgegenstand an, weil hier gewerkschaftliche Tätigkeit in einem breiteren institutionellen, vor allem auch internationalen Rahmen analysiert werden kann. Die Proteste gegen GATS seien zudem insofern emblematisch, so McGuire, als sich hier geradezu idealtypisch die Unzufriedenheit mit der gegenwärtigen neoliberalen Hegemonie in breiten globalen Bevölkerungsschichten ausdrücke. Anhand der zwei sich hochgradig unterscheidenden Beispielstaaten Australien und Südafrika – eine im Niedergang begriffene Gewerkschaftsbewegung hier, eine erstarkende dort – kommt sie auf der Basis einer vergleichenden Auswertung von online verfügbaren Gewerkschaftsdokumenten zu relevanten Ergebnissen. Sowohl für die Erforschung der Arbeiterbewegung als auch für die weitere Theoretisierung sozialer Bewegungen scheint sich demnach abzuzeichnen, dass die Internationalisierung von Verhandlungsmaterien sowohl strukturelle Herausforderung als auch Chance sein kann. Indem sich die Gewerkschaften einem Mehrebenenspiel öffneten, erhöhten sie auch ihre Chancen, signifikant Einfluss zu nehmen. Zudem biete die Beteiligung unterschiedlicher politischer Systeme insgesamt eine politische Arena, in der sich immer wieder politische und rechtliche Freiräume eröffneten, die von den Gewerkschaften konstruktiv für die Durchsetzung ihrer eigenen Agenden genutzt werden könnten.
Matthias Lemke (LEM)
Dr. phil., Politikwissenschaftler (Soziologe, Historiker), wiss. Mitarbeiter, Institut für Politikwissenschaft, Helmut-Schmidt-Universität Hamburg.
Rubrizierung: 4.43 | 4.3 | 2.66 | 2.67 | 2.22 Empfohlene Zitierweise: Matthias Lemke, Rezension zu: Donna McGuire: Re-Framing Trade. München/Mering: 2013, in: Portal für Politikwissenschaft, http://pw-portal.de/rezension/36853-re-framing-trade_45131, veröffentlicht am 13.03.2014. Buch-Nr.: 45131 Inhaltsverzeichnis Rezension drucken