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Astrid Ritter-Weil / Klaus-Peter Treydte

Genderpolitik und Medienförderung. Wege zur Stärkung von Demokratie und Entwicklung in der internationalen Arbeit der Friedrich-Ebert-Stiftung

Bonn: Verlag J. H. W. Dietz Nachfolger 2013 (Geschichte der internationalen Arbeit der Friedrich-Ebert-Stiftung 9); 255 S.; brosch., 22,- €; ISBN 978-3-8012-0440-2
Die Herstellung der Geschlechtergerechtigkeit und der Aufbau unabhängiger Medien sind zwei zentrale Themenfelder in der Auslandsarbeit der Friedrich‑Ebert‑Stiftung (FES), die sich im Laufe der vergangenen Jahrzehnte immer wieder konzeptionellen und organisatorischen Neuausrichtungen zu unterziehen hatte. Diese Entwicklungen werden in zwei eigenständigen Beiträgen nachgezeichnet und kritisch reflektiert. Astrid Ritter‑Weil – sie war von 1999 bis 2009 Genderkoordinatorin für die internationale Arbeit der FES – beschreibt den mühevollen, von mehreren Paradigmenwechseln geprägten Weg der Frauen‑ und Genderpolitik. Angefangen von Qualifikationskursen für hauswirtschaftliche Tätigkeiten über Empowerment‑Strategien bis zum Gender‑Mainstreaming hat die FES in ihren frauenpolitischen Zielsetzungen auf feministische Diskurse und gesellschaftliche Bewusstseinsveränderungen über die Rolle von Frauen reagiert. Während die ersten beiden Weltfrauenkonferenzen 1975 und 1980 für die FES noch keine bedeutende Rolle spielten, war sie bei der dritten Konferenz in Peking aktiv beteiligt und hat in deren Folge auch interne strukturelle Veränderungen wie die Einsetzung einer Koordinatorin für Frauenförderung oder die Bildung eines Genderteams vollzogen. Maßgeblich beeinflusst wurde die frauenpolitische Arbeit der FES von der internationalen Frauenbewegung, schreibt die Autorin, ergänzt durch die Eigendynamik innerhalb der Stiftung, „die sich im Zuge der Entwicklung von Strategien und Instrumenten […] entwickelte“ (111). Auch die Medienförderung der FES hat mehrere Wandlungen erfahren, über die Klaus‑Peter Treydte im Lichte des entwicklungspolitischen Gesamtkontexts berichtet. Er beschreibt große und kleine Projekte sowie Programme und Strategien, die die FES seit den 60er‑Jahren verfolgt hat. Sie reichen von Fortbildungen für Journalisten und der Einrichtung von Bildungsfernsehen und ‑hörfunk über die Organisation des Nachrichtenaustausches bis zu Studienprogrammen und der Förderung globaler Kommunikation und Vernetzung. Deutlich wird dabei der Wandel von der projektbasierten handwerklichen, finanziellen oder technologischen Hilfe hin zu einer „demokratie‑ und gesellschaftspolitisch orientierten ‚Medienpolitik’ in den Entwicklungsländern“ (212).
Anke Rösener (AR)
Dipl.-Politologin, Redakteurin pw-portal.de.
Rubrizierung: 4.44 | 4.43 | 2.27 | 4.3 | 2.333 | 2.22 Empfohlene Zitierweise: Anke Rösener, Rezension zu: Astrid Ritter-Weil / Klaus-Peter Treydte: Genderpolitik und Medienförderung. Bonn: 2013, in: Portal für Politikwissenschaft, http://pw-portal.de/rezension/36329-genderpolitik-und-medienfoerderung_44319, veröffentlicht am 24.10.2013. Buch-Nr.: 44319 Inhaltsverzeichnis Rezension drucken