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Ulfrid Neumann / Klaus Günther / Lorenz Schulz (Hrsg.)

Law, Science, Technology. Plenary lectures presented at the 25th World Congress of the International Association for Philosophy of Law and Social Philosophy, Frankfurt am Main, 2011

Stuttgart: Franz Steiner Verlag 2013 (Archiv für Rechts- und Sozialphilosophie Beiheft 136); 173 S.; 38,- €; ISBN 978-3-515-10328-2
Der Band dokumentiert die Plenarreferate des XXV. Weltkongresses der Internationalen Vereinigung für Rechts‑ und Sozialphilosophie zum Thema Recht, Wissenschaft und Technik. Die Gastredner_innen haben sich sehr unterschiedlichen Problemstellungen gewidmet, die sowohl für Rechts‑ und Politikwissenschaftler_innen als auch für praktische Philosoph_innen gleichermaßen interessant sind. Der emeritierte Kieler Rechtswissenschaftler Robert Alexy widmet sich in seinem Beitrag der Frage nach der Existenz von Menschenrechten. Diese zeichnen sich durch fünf von ihm näher erläuterte Eigenschaften aus: Universalität, Fundamentalität, Abstraktheit, Moralität und Priorität. Alexy erachtet die Moralität als herausgehobene Eigenschaft, da in ihr die Berechtigung der Existenz der Menschenrechte („justifiability“, 11) und in nichts sonst liege. Damit wird die Frage nach der Existenz von Menschenrechten zu einer Frage nach ihrer Berechtigung. In Verbindung mit seiner Argumentation, dass abstrakte Rechte als Prinzipien verstanden werden müssen, schlussfolgert Alexy: „A justification of human rights does not require that an answer be given to all human rights questions. It only requires that sufficient reasons be given for what has to be balanced, that is, for human rights qua principles. This reduces the burden of justification considerably.” (12). Einen ganz anderen Aspekt beleuchtet Marijan Pav?nik: Er widmet sich der wissenschaftstheoretisch wichtigen Debatte zwischen Hans Kelsen und Leonid Pitamic. Kelsen wollte die Rechtswissenschaft von allen fremden Elementen befreien und plädierte für eine „Reine Rechtslehre“, in der der zu erforschende Gegenstand von der Methode und ihrer Erkenntnisrichtung abhängt. Pitamic, der die Auffassung seines Mentors Kelsen nicht grundsätzlich ablehnte, vertrat demgegenüber die Ansicht, dass die Methode, mit der Recht erforscht wird, nicht unabhängig vom Gegenstand der Forschung ist, sondern der Gegenstand die Wahl der Methode beeinflusst. Es ist evident, dass Pav?niks Beitrag keineswegs nur eine rechtshistorische Dimension berührt, sondern der Inhalt auch gegenwärtig bedeutsam ist und weiterhin bleiben wird.
Ines Weber (IW)
M. A., Politikwissenschaftlerin (Kommunikationswissenschaftlerin, Psychologin), wiss. Mitarbeiterin, Institut für Sozialwissenschaften, Christian-Albrechts-Universität Kiel.
Rubrizierung: 5.44 Empfohlene Zitierweise: Ines Weber, Rezension zu: Ulfrid Neumann / Klaus Günther / Lorenz Schulz (Hrsg.): Law, Science, Technology. Stuttgart: 2013, in: Portal für Politikwissenschaft, http://pw-portal.de/rezension/36017-law-science-technology_43869, veröffentlicht am 01.08.2013. Buch-Nr.: 43869 Inhaltsverzeichnis Rezension drucken