Wirtschaftswiss. Diss. HU Berlin; Begutachtung: C. B. Blankart, V. Steiner. – Der Band enthält Florian Ades kumulative Dissertation in englischer Sprache, die aus insgesamt fünf mit einer zusammenfassenden Einleitung versehenen Aufsätzen besteht. Das gemeinsame Erkenntnisinteresse liegt auf dem Umgang von Städten und Gemeinden in Deutschland mit ihren Finanzen, was neben der Beobachtung der demokratischen Entscheidungsfindungsprozesse über kommunale Haushalte auch Steuer‑ und Verschuldungsfragen einschließt. Betrachtet wird dieses eher breit angelegte Feld der finanziellen Selbstgestaltung kommunaler Politik aus Sicht der Public Choice‑Theorie, die aus ökonomischer Perspektive nach Regeln der Entscheidungsfindung auf institutioneller Ebene fragt. Ade untermauert seine theoretischen Annahmen durch empirische Analysen, die er – das ist unbestreitbar ein Vorteil seines Analysegegenstandes – mit reichlich vorhandenem Datenmaterial von Kommunen unterfüttern kann. Entsprechend der Heterogenität der hier versammelten Aufsätze ist ein gemeinsames Fazit nur insoweit möglich, als es die Teilaspekte wieder aufgreift, die in den jeweiligen Artikeln im Vordergrund stehen. Nimmt man etwa den ersten Aufsatz, der nach dem Zusammenhang des Wahlmechanismus des Stadt‑ oder Gemeindeoberhaupts (direkt durch die Bürger_innen oder indirekt durch das Stadtparlament) und der kommunalen Steuer‑ und Finanzpolitik fragt, dann ist der Befund erstaunlich. Im Gegensatz zu der in der Literatur vertretenen Annahme, die im Falle direkt gewählter Oberbürgermeister von einer geringeren Ausgabenbereitschaft ausgeht, verhält es sich nach Ades Untersuchung genau anders herum. Direkt gewählte Oberbürgermeister sind im Vergleich zu indirekt gewählten die teurere Alternative: „Introducing a direct election of the (local) head of government should not be motivated by sympathy for lower taxes and lower or higher government spending.“ (47)