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Andreas Khol / Günther Ofner / Stefan Karner / Dietmar Halper (Hrsg.)

Österreichisches Jahrbuch für Politik 2012

Wien/Köln/Weimar: Böhlau Verlag 2013; XII, 628 S.; brosch., 49,80 €; ISBN 978-3-205-78903-1
Das Jahrbuch für Politik dokumentiert stets die größeren Reformen in Österreich und in der EU. Aufgrund der politischen und sozialen Entwicklungen sowie in Reaktion auf die vom Nationalrat initiierten Untersuchungen richtet es im Jahr 2012 den Blick auf die Parteienforschung, die neue Parteienfinanzierung und die Korruptionsbekämpfung. In seinem Leitartikel umreißt Mitherausgeber Andreas Khol zunächst die politische Lage Österreichs sowie die sich daraus ergebenden Herausforderungen. Aufgrund der mannigfachen Änderungen im öffentlichen Bewusstsein und vor allem in der Gesetzgebung sieht er 2012 „als Jahr der grundlegenden zukünftigen Veränderungen“ (5) an. Österreich werde sich zu einer neuen Republik entwickeln, die sich durch mehr Offenheit, mehr Wettbewerb, mehr soziale Marktwirtschaft und letztlich auch durch eine andere Demokratie auszeichnen werde. Etwas in Abgrenzung zu den sonstigen wissenschaftlichen Artikeln stellt Karl Aiginger in seinem Beitrag das Projekt „Welfare, Wealth and Work for Europe (WWWforEurope)“ (23 ff.) vor, in dem 33 wissenschaftliche Institutionen vier Jahre lang Grundlagen für eine sozioökonomische Transformation der EU erarbeiten und operationale Konzepte für deren Umsetzung entwickeln, um sozialen Zusammenhalt, wirtschaftliche Stärke, Vielfalt und ökologische Nachhaltigkeit in Europa zukünftig gewährleisten zu können. Als erste Ergebnisse des noch bis 2016 laufenden Projekts liegen Empfehlungen vor, wie die Krisensicherheit zu stärken (unter anderem durch eine teilweise Vergemeinschaftung der Schulden oder einen automatischen Stabilisierungsmechanismus) sowie ein Strategiewechsel in Südeuropa herbeizuführen sei (beispielsweise mithilfe einer Obergrenze für Einkommensunterschiede, durch die Forcierung von Umwelttechnologien, rasche Technologietransfers und Firmengründungen statt Lohnsenkungen). Ein kritisch‑glossenhafter Jahresrückblick von Alexander Purger und eine Jahreschronik, die vorrangig internationale Konferenzen und Abkommen, Krisenherde, Wahlergebnisse, Regierungs(um‑)bildungen und Wirtschaftsdaten berücksichtigt, beschließt das Jahrbuch.
Ines Weber (IW)
M. A., Politikwissenschaftlerin (Kommunikationswissenschaftlerin, Psychologin), wiss. Mitarbeiterin, Institut für Sozialwissenschaften, Christian-Albrechts-Universität Kiel.
Rubrizierung: 2.4 | 2.21 | 2.22 | 2.23 | 2.262 | 2.263 | 3.5 Empfohlene Zitierweise: Ines Weber, Rezension zu: Andreas Khol / Günther Ofner / Stefan Karner / Dietmar Halper (Hrsg.): Österreichisches Jahrbuch für Politik 2012 Wien/Köln/Weimar: 2013, in: Portal für Politikwissenschaft, http://pw-portal.de/rezension/35910-oesterreichisches-jahrbuch-fuer-politik-2012_43687, veröffentlicht am 04.07.2013. Buch-Nr.: 43687 Inhaltsverzeichnis Rezension drucken