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Duncan Cooper

Immigration and German Identity in the Federal Republic of Germany from 1945 to 2006

Wien/Berlin: Lit 2012 (Studien zu Migration und Minderheiten 22); XVIII, 518 S.; 54,90 €; ISBN 978-3-643-90147-7
Diss. Osnabrück; Begutachtung: M. Bommes, J. Oltmer. – Neben den USA gehört die Bundesrepublik zu den Industrieländern mit den größten Migrationsströmen. Aufgrund der hohen Einwanderungszahlen ist es Duncan Coopers Ziel, die sich in den westlichen Besatzungszonen beziehungsweise der Bundesrepublik wandelnden Ansichten der Bevölkerung über Migration, permanentes Niederlassen sowie Integration verschiedener Gruppen zu untersuchen. Hieraus möchte der Autor auch Aussagen über die (sich verändernde) westdeutsche Identität ableiten. Mit der von Westdeutschland (beziehungsweise den westlichen Besatzungszonen) vorgenommenen Unterscheidung von Migranten arbeitet auch Cooper in seiner Analyse, da Einwanderer sowohl von staatlichen Stellen als auch vonseiten der Bevölkerung nicht als homogene Gruppe betrachtet wurden und werden und dementsprechend auch unterschiedliche Rechte und Pflichten haben. Zu denen hat die deutsche Bevölkerung differierende Einstellungen entwickelt. Daher unterteilt Cooper die in seiner Untersuchung als Migranten bezeichnete Gruppe in: Flüchtlinge und Heimatvertriebene, nicht-deutsche Flüchtlinge, Arbeitsmigranten sowie deren Angehörige, Asylbewerber, Aussiedler („ethnische Deutsche“) und Übersiedler (DDR-Bürger). Für seine Analyse zieht Cooper vorrangig Umfragen aus den jeweiligen Jahren heran, interpretiert die (sprachlich nicht immer neutralen) Fragen sowie die gegebenen Antworten und setzt sie mit der über Migration erschienenen Sekundärliteratur in Verbindung. Cooper stellt unter anderem fest, dass die in den 1970er-Jahren noch in den Umfragen feststellbare Ansicht einer ethnisch-homogenen Natur des deutschen Volkes von einer Akzeptanz der zunehmenden Heterogenität abgelöst wurde. Dies erklärt der Autor vorrangig durch die kaum vorhandenen Spannungen zwischen Deutschen und Migranten im alltäglichen Leben, wodurch die bereits in Deutschland lebenden Gastarbeiter ab den späten 1980er-Jahren als ständige Migranten akzeptiert, in das soziale Leben integriert und als Teil der deutschen Bevölkerung angesehen worden sind. Aufgrund dieser Entwicklungen befürwortet die Mehrheit der deutschen Bevölkerung die Zuerkennung der deutschen Staatsbürgerschaft an alle jene Personen, die seit längerer Zeit in Deutschland leben und arbeiten.
Ines Weber (IW)
M. A., Politikwissenschaftlerin (Kommunikationswissenschaftlerin, Psychologin), wiss. Mitarbeiterin, Institut für Sozialwissenschaften, Christian-Albrechts-Universität Kiel.
Rubrizierung: 2.352.3132.315 Empfohlene Zitierweise: Ines Weber, Rezension zu: Duncan Cooper: Immigration and German Identity in the Federal Republic of Germany from 1945 to 2006 Wien/Berlin: 2012, in: Portal für Politikwissenschaft, http://pw-portal.de/rezension/35373-immigration-and-german-identity-in-the-federal-republic-of-germany-from-1945-to-2006_42627, veröffentlicht am 24.01.2013. Buch-Nr.: 42627 Inhaltsverzeichnis Rezension drucken