Das Buch ist für Akademiker wie Praktiker innerhalb des Entwicklungs- und Sicherheitsbereiches mit dem Ziel geschrieben, diese mit praktischen Ratschlägen im Hinblick auf Reformen im Sicherheitssektor zu versorgen. Dabei soll es nach Aussage der Herausgeber auch darum gehen, wieder ein Bewusstsein dafür zu schaffen, dass Reformen im Sicherheitsbereich als ein Instrument nutzbar gemacht werden können, mit dem sich Entwicklungsziele erreichen lassen. Den Herausgebern ist es wichtig zu betonen, dass Sicherheit nicht nur mit einer Militarisierung assoziiert werden dürfe und mit Entwicklung Hand in Hand gehen müsse; beide Bereiche seien aufeinander angewiesen. Deshalb müsse das Wissen über diese Bereiche miteinander in Verbindung gebracht und für eine gute Regierungsführung genutzt werden. Diese Zusammenhänge gelte es zunächst zu erkennen, da es sich um die „roots“ (5) der Konzepte der Sicherheitssektorreformen handele. Das Sammelwerk ist in sechs Abschnitte gegliedert, die sich mit Fragen wie der Bedeutung von Sicherheitssektorreformen für die Entwicklung von Staaten oder den Möglichkeiten, Reformen im Sicherheitsbereich so zu gestalten, dass die Sicherheitslage nachhaltig verbessert wird, beschäftigen. Kritisch diskutiert Heidi Hudson die Reformen im Sicherheitsbereich in Liberia mit Blick auf Gender-Fragen. Sie stellt u. a. fest, dass die Reformen bloß darauf abzielten, Risiken zu verwalten, sich jedoch nicht um die tiefer liegenden Ursachen der Unsicherheit, Unterentwicklung und Ungleichheit bezogen. Weitere Artikel konzentrieren sich auf den Zusammenhang von Sicherheit und Entwicklung und zeigen anhand von empirischen Beobachtungen positive wie negative Beispiele in diesem Verhältnis. Deutlich wird, wie wichtig die Reformen im Sicherheitssektor für eine nachhaltige Entwicklung sind. Dies gilt auch im Kontext von Post-Konflikt-Staatenbildung, wie Paul Jackson zeigt. Allerdings weist er darauf hin, dass bei bisherigen Reformansätzen im Sicherheitsbereich die spezifischen historischen und politischen Umstände in den jeweiligen Staaten vernachlässigt wurden. Auch deshalb seien viele Reformen zur Staatenbildung gescheitert. Das Buch endet mit einer hilfreichen Zusammenfassung der zentralen Erkenntnisse und noch offenen Fragen, die weiterer Forschung bedürfen.