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Mensudin Dulic

Die Krisen im Nahen Osten als Brennpunkt des Weltfriedens

Wien/Berlin: Lit 2012 (Politikwissenschaft 183); 291 S.; 29,90 €; ISBN 978-3-643-50367-1
Diss. Wien; Begutachtung: O. Hüll, R. Gärtner, J. Bunzl. – Die Ausgangsfrage der Studie, warum der Nahe und Mittlere Osten nicht zur Ruhe kommen, ist angesichts der derzeitigen Situation nur zu berechtigt. Die Intention Mensudin Dulic’ ist es deswegen, Lösungsvorschläge für die Probleme in dieser Region zu unterbreiten. Im ersten Teil geht der Autor auf die Ursachen der Krisen ein. Dazu gehört die Auseinandersetzung zwischen Israel und Palästina, die lange Zeit als zentrales Problem galt, nun aber abgelöst wird durch die Streitigkeiten zwischen Sunniten und Schiiten. In diesem Entscheidungskonflikt bilden der Einfluss des Westens, vor allem der der USA, und des Irans, als Sprachrohr der Schiiten, ein Spannungsfeld. Die Interessen der Akteure führt der Autor auf die geostrategische Lage und die in dieser Region befindlichen Rohstoffe zurück. Im zweiten Teil stellt Dulic aktuelle politische Situationen dieser Region dar und geht auf die Akteure und ihre Interessen ein. Als Beispiele werden Konflikte im Libanon, im Irak und in Palästina herangezogen. Der Schwerpunkt der Arbeit liegt auf dem dritten Part, in dem der Autor Vorschläge zur Lösung der Konflikte präsentiert. Zentrale Punkte hierbei sind die Forderung nach einem erhöhten Engagement der USA, die Herstellung eines Friedens zwischen Israel und Palästina, die Einbindung des Irans bei der Lösung der Konflikte zwischen Schiiten und Sunniten, institutionelle Reformen sowie die Schaffung einer kollektiven Sicherheitsstruktur. Dulic schlägt vor, eine Konferenz für Sicherheit und Zusammenarbeit im Mittleren und Nahen Osten (KSZMNO) zu gründen, sodass alle Interessen der Konfliktparteien erwogen werden können. Ziel dabei muss die „Herausbildung adäquater demokratischer und menschenrechtlicher Standards, nachhaltige wirtschaftliche Entwicklung und die Elemente der Stabilität und Sicherheit“ (271) sein. Der Autor sieht für den Fall, dass dieser Prozess misslingt, nur begrenzte Möglichkeiten, Entwicklung, Stabilität und Sicherheit voranzutreiben, woraus die Gefahr resultiert, dass die Region Brutstätte für terroristische Organisationen bleibt. Insgesamt handelt es sich um eine umfangreiche und engagiert vorgetragene Analyse der Konflikte, wobei die Lösungsvorschläge eher optimistisch anmuten.
Sabine Steppat (STE)
Dipl.-Politologin, Redakteurin pw-portal.de.
Rubrizierung: 4.41 | 2.63 | 2.64 | 3.6 | 4.22 Empfohlene Zitierweise: Sabine Steppat, Rezension zu: Mensudin Dulic: Die Krisen im Nahen Osten als Brennpunkt des Weltfriedens Wien/Berlin: 2012, in: Portal für Politikwissenschaft, http://pw-portal.de/rezension/35210-die-krisen-im-nahen-osten-als-brennpunkt-des-weltfriedens_42396, veröffentlicht am 03.01.2013. Buch-Nr.: 42396 Inhaltsverzeichnis Rezension drucken