Politikwiss. Diss. TU Dresden; Begutachtung: W. J. Patzelt, C. Daase. – Der Einfluss der Massenmedien, die in modernen Gesellschaften generell große Bedeutung und Macht erlangt haben, ist bislang für den Bereich der internationalen Beziehungen kaum systematisch analysiert worden. Ausgehend von dieser Forschungslücke unternimmt der Autor den ambitionierten Versuch, politisch bedeutsame Wirkungen von Massenmedien im internationalen Kontext aufzuzeigen. Zunächst entwickelt er theoriegeleitete Modelle diskursiver Konstruktion in grenzüberschreitenden Räumen, wobei er vor allem die Ebene sozialer Konstruktion hervorhebt und verspricht, politisch relevante und politikwissenschaftlich interessante Phänomene massenmedialer Bedeutungskonstruktion im Bereich grenzüberschreitender Politik erfassbar zu machen. Das Vorgehen ist dabei vor allem theoretischer Natur, wird aber als anschlussfähig für empirisch-quantitative Forschung dargestellt. Mithilfe der Modelle soll es möglich sein, mediale Einflüsse auf Sinnsetzungsprozesse gesellschaftsübergreifend abzubilden. Abschließend werden die theoretischen Überlegungen anhand von vier Fallbeispielen mit dem Ziel einer Illustration des analytischen Potenzials des Ansatzes empirisch untersucht. Die Themenfelder umfassen den Zusammenhang von Medien und Krieg, von Medienberichterstattung und Terrorismus, die mediale Dimension internationaler Hegemonie sowie mediatisierte Prozesse der Entstehung transnationalen Dissenses/Konsenses. Das Versprechen des Untertitels bleibt dabei weitestgehend unbestimmt. Brand kommt zu dem Schluss, dass das Verhältnis von Massenmedien und internationalen Beziehungen sowie die Annahme zunehmender Bedeutung wenig systematisch erfasst sind und seine Überlegungen Ausgangspunkt für weitere empirische Studien sein können.