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Marina Tsoi

Die Außenpolitik der Kirgisischen Republik von 1991 bis 2007. Eine Analyse unter besonderer Berücksichtigung der Kleinstaatentheorie

Online-Publikation 2010 (http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bvb:824-opus-813); 307 S.
Diss. Eichstätt-Ingolstadt, Gutachter: K. Schubert, L. Luks. – Seit dem 11. September 2001 kommt Kirgisien als einer Pufferzone zu Afghanistan eine internationale sicherheitspolitische Bedeutung zu. In der US-amerikanischen Strategie wird es als ein Baustein im Kampf gegen den Terror gesehen. Tsoi untersucht vor diesem Hintergrund die kirgisische Außenpolitik seit der Unabhängigkeit des Landes im Jahr 1991. Dabei geht sie zunächst auf die historischen Rahmenbedingungen der Staatsgründung ein und analysiert darauf aufbauend die außenpolitischen Beziehungen der Republik zu wichtigen Partnerländern. Sie erkennt eine enge Verknüpfung von Innen- und Außenpolitik. So habe die Regierung in Bischkek die politische und wirtschaftliche Transformation des Landes von der strategischen Entwicklung der Außenbeziehungen abhängig gemacht und internationale Kontakte als Garantie für die Gewährleistung der Souveränität genutzt. Tsoi stellt fest, dass die Kirgisische Republik im untersuchten Zeitraum eine eigenständige Diplomatie aufgebaut habe. Sie führt diese Entwicklung auf die Schaffung grundlegender politischer Institutionen zurück, dazu zählen das Amt des Präsidenten, das Außen- und Verteidigungsministerium, der Sicherheitsrat und diplomatische Vertretungen sowie Hochschulen für die Ausbildung der diplomatischen Kader. Tsoi hebt hervor, dass das Land heute offizielle diplomatische Beziehungen zu mehr als 100 Nationen unterhalte. Darüber hinaus verfüge es in Anrainerstaaten wie Russland, Weißrussland, der Ukraine und relevanten Militärmächten wie den USA, Indien und China über eigene Botschaften. Ein Defizit bestehe noch darin, so die Autorin, dass es dem kirgisischen Staat bisher nicht gelungen sei, eine schlagkräftige Armee aufzustellen und eine effektive Landesverteidigung zu sichern. Aus diesem Grunde sei die Kirgisische Republik sehr anfällig für militärischen Druck und daher zur Bewahrung der staatlichen Integrität auf eine funktionierende Diplomatie angewiesen.
Marinke Gindullis (MG)
Politikwissenschaftlerin.
Rubrizierung: 4.22 | 2.68 Empfohlene Zitierweise: Marinke Gindullis, Rezension zu: Marina Tsoi: Die Außenpolitik der Kirgisischen Republik von 1991 bis 2007. 2010, in: Portal für Politikwissenschaft, http://pw-portal.de/rezension/33835-die-aussenpolitik-der-kirgisischen-republik-von-1991-bis-2007_40544, veröffentlicht am 30.06.2011. Buch-Nr.: 40544 Rezension drucken