Mit dem 2009 bereits auf Englisch veröffentlichten Buch stieß der Autor eine Grundsatzdiskussion in ökologischen, liberalen, sozialdemokratischen und sogar konservativen Medien an – und das zu Recht: Jackson plädiert für ein neues Denken, in dem nicht mehr nur ökonomisches Wachstum und Konsum Wohlstand definieren, sondern auch Freizeitaspekte und persönliches Wohlbefinden berücksichtigt werden – es geht ihm also um die Abkehr vom ausschließlich mithilfe wirtschaftlicher Produktivität und Entwicklung gemessenen Wohlstand einer Nation. Denn dieser, so Jackson, findet seine Begrenzung in den endlichen Ressourcen und der zunehmenden Umweltzerstörung. Dass Jackson sich ebenfalls für den vom Club of Rome unterstützten Green New Deal einsetzt, überrascht nicht. Dass sein Konzept nicht komplett neu ist, sondern bereits früher gemachte Vorschläge vereint, auch nicht. Allerdings ist erstaunlich, dass das Plädoyer für ein Festsetzen der Grenzen (im Sinne eines begrenzten Ressourcenverbrauchs), eine „Reparatur des Wirtschaftsmodells“ (179) (die Jackson zwar nicht auf revolutionärem Wege, aber dafür nicht weniger tief greifend umgesetzt sehen will) sowie für eine Änderung der sozialen Logik (im Sinne einer nicht mehr materialistisch denkenden Gesellschaft) von einem Ökonomen selbst kommt. Bleibt zu hoffen, dass diese Tatsache als Indikator für ein bereits eingesetztes Umdenken in den liberal orientierten Wirtschaftswissenschaften gewertet werden kann.