Für den Unternehmens- und Politikberater Henzler und den früheren Ministerpräsidenten Späth ist eine Gesellschaft, die flexibel und kreativ auf den demografischen Wandel reagiert, das Modell der Zukunft. Dahinter steht die Maxime der Autoren, dass die Menschen wieder mehr füreinander da sein sollen. Die Autoren erkennen schon jetzt viele interessante Beispiele für die Selbstorganisation der Gesellschaft. Sie erwähnen lobend die Aktion „Schüler Helfen Leben“, bei der 100.000 Jugendliche deutschlandweit ihre Arbeitskraft einen Tag lang für die Förderung von Jugendlichen einsetzen. Henzler und Späth verweisen auch auf den Dienst bei der freiwilligen Feuerwehr oder beim Roten Kreuz. In Bezug auf das zivilgesellschaftliche Engagement ist Deutschland nach Ansicht der Autoren gut aufgestellt. Im Hinblick auf die besonderen Herausforderungen des demografischen Wandels erwarten sie allerdings einen neuen Generationenpakt, dessen Rahmenbedingungen der Staat schaffen sollte. Des Weiteren befürworten Henzler und Späth eine stärkere Einbeziehung der Bürger in die Arbeit der sozialen Dienste. Diese sollte im Rahmen eines freiwilligen Dienstjahres für Jugendliche und einem freiwilligen sozialen Jahr für Senioren erfolgen. Sie empfehlen darüber hinaus die Einführung eines Zeitkontos für freiwillige Helfer, um ihnen ihre eingesetzte Zeit gutzuschreiben; es könnte als eine zusätzliche Rentenversicherung dienen. Große Sozialorganisationen wie die Caritas oder die Diakonie könnten die Funktion einer „Clearingstelle“ (167) übernehmen, deren Aufgabe darin bestehen sollte, Einsatzmöglichkeiten zu schaffen und den Wert der Zeitgutschriften zu garantieren. Eine weitere wichtige Maßnahme sehen die Autoren in einer nach oben flexiblen Gestaltung der Renteneintrittsgrenze. Nur so ließen sich die Potenziale älterer Menschen für die gesamte Gesellschaft sichern.