Auf wenigen Seiten beschreibt Schneider im Stil einer Einführung die Geschichte, die Organisationsstruktur und die Wirkungsmöglichkeiten der Westeuropäischen Union (WEU), der NATO, der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) und der Europäischen Sicherheits- und Verteidigungspolitik (ESVP). Die Besonderheit seiner Arbeit besteht darin, dass er die sicherheitspolitischen Einrichtungen gemeinsam vorstellt, um so einen Vergleich zu ermöglichen und einen Überblick über die sicherheitspolitische Landschaft in Europa zu bieten. Darüber hinaus bewertet der Autor die Arbeit von WEU, NATO und OSZE. Sein Ergebnis lautet: Der Erfolg der Sicherheitsorganisationen hängt sehr stark vom Willen ihrer Mitglieder ab – als eigenständige Akteure hält er sie mithin nur für eingeschränkt handlungsfähig. Europas Zukunft könne deshalb nicht von einer einzelnen Institution garantiert werden. Vielmehr hält er eine internationale Zusammenarbeit der Sicherheitsorganisationen aufgrund der weltpolitischen Lage für notwendig. Dies sollte im Rahmen des sogenannten „interlocking institutions-Konzeptes“ (109) erfolgen. Dieses sieht vor, dass die beteiligten Staaten bei bestimmten Anlässen die bestehenden Organisationen zu einem Netzwerk zusammenwirkender Institutionen zusammenschließen. Dabei sollte jeder seinen Platz „gemäß eines ‚komparativen Vorteils’ finden“ (108). Um Doppelarbeiten zu vermeiden und gute Lösungen für Konflikte zu finden, gelte es die Kooperation zu verbessern. Politische Instrumente sollten Vorrang vor militärischen Einsätzen haben, damit in Europa dauerhaft Frieden herrscht.