Pittler und Verdel stellen insgesamt 30 Personen vor, die sich gegen die politischen, wirtschaftlichen und sozialen Strukturen ihrer Zeit auflehnten. Besonders bemerkenswert am gesamten Buch ist die Auswahl der präsentierten Rebellen. Sie beschränkt sich überraschenderweise nämlich nicht auf westeuropäische und amerikanische Dissidenten, sondern stellt in den Industrienationen vielfach unbekannte Freiheitskämpfer u. a. aus Südamerika, Afrika und Asien vor. Allein diese Tatsache macht das Buch nennenswert. Darüber hinaus ist auch die Fähigkeit der beiden Autoren zu loben, die vielfältigen Gründe für die Revolte, die Auslöser und die Zusammenhänge des jeweiligen Aufstandes auf wenigen Seiten anschaulich zu beschreiben. Daneben stellt jedes Kapitel sowohl den Rebellen/die Rebellin als Person als auch die Reichweite und Dauer der erkämpften Änderungen vor. Drittens ist erwähnenswert, dass Pittler und Verdel selbst parlamentarische Demokratien als „Unterdrückungsinstrument“ (7) bezeichnen – eine Meinung, die sicherlich nicht alle Leser teilen werden. Zudem sind die Autoren der Ansicht, dass auch heutige Volksherrschaften „auf der strikten Festschreibung der Ungerechtigkeit“ (8) basieren. Bedauerlich ist allerdings, dass bei der Darstellung der einzelnen Rebellen auf jegliche Quellenangaben verzichtet wurde. Am Schluss finden sich wenige ausgewählte Literaturverweise (zumeist deutsch und englisch), die aufgrund fehlender Kommentierung leider auch nur bedingt bei einer eigenen Recherche weiterhelfen werden. Als erster Überblick und Einstieg ist dieses Buch dennoch empfehlenswert.