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Andreas Langer / Andreas Schröer (Hrsg.)

Professionalisierung im Nonprofit Management

Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften 2011 (Soziale Investitionen); 294 S.; 39,95 €; ISBN 978-3-531-17605-5
Die Autoren verbinden das soziologische Professionskonzept mit Ansätzen der Managementforschung. Gerade in sozialen Berufen hat professionelle Selbststeuerung traditionell einen hohen Stellenwert. Dieser Arbeitsethos gerät aber zunehmend in Konflikt mit stärker an ökonomischen Kriterien orientierten Leitungsstrukturen. Inwiefern diese Spannung zwischen professionellen und ökonomischen Kriterien das Arbeitsfeld von Nonprofit-Organisationen genauso wie Anforderungen und Selbstverständnis des Managements neu strukturiert – empirisch und konzeptionell –, ist Gegenstand der Beiträge. Welche Managementformen zeichnen sich im Nonprofit-Sektor ab? Welche Kompetenzen haben und brauchen Führungs- und Leitungskräfte? Julia Evetts schreibt über neue Ansätze der Professionsforschung. Sie regt an, vermehrt nach Kompetenzen der Akteure zu fragen, aber auch nach der Bedeutung von Vertrauen. Andreas Langer untersucht den Bildungsweg von Nonprofit-Managern und plädiert für eine Kombination aus akademischer Bildung und erfahrungsgeleiteter Ausbildung in Nonprofit-Organisationen. Andrea Friedrich beschäftigt sich mit den Gestaltungsmöglichkeiten leistungsorientierter Vergütung von Führungskräften, verweist aber auch auf Irritationen des professionellen Selbstverständnisses bei deren Einführung. Ludwig Theuvsen entwickelt eine Operationalisierung der Transparenz von Governance-Strukturen. In weiteren Beiträgen geht es um die Einbindung von Nonprofit-Organisationen in das Arbeitsfeld (Urs Jäger und Nina Hug) und in größere Netzwerke. Im Blickpunkt des letzten Abschnitts steht die Professionalisierung spezifischer Management-Werkzeuge. Susanne Vaudt und Carsten Rasche zeigen, wie die Einführung eines persönlichen Budgets die Kundenorientierung in der Behindertenhilfe verbessert hat. Markus Gmuer und Vanessa Lutz fragen, unter welchen Umständen das Instrument der Selbstevaluation von Nonprofit-Vorständen sinnvoll sein kann. Schließlich erläutert Beat Hunziker, wie Nonprofit-Organisationen durch beziehungsorientiertes Fundraising dem steigenden Druck auf dem Spendermarkt entgegenwirken können. Die Beiträge gehen zurück auf eine gemeinsame Tagung des Diakoniewissenschaftlichen Instituts und des Centrums für Soziale Investitionen und Innovationen der Universität Heidelberg mit der Sektion Professionssoziologie der Deutschen Gesellschaft für Soziologie.
Markus Lang (ML)
Dr., Politikwissenschaftler.
Rubrizierung: 2.331 Empfohlene Zitierweise: Markus Lang, Rezension zu: Andreas Langer / Andreas Schröer (Hrsg.): Professionalisierung im Nonprofit Management Wiesbaden: 2011, in: Portal für Politikwissenschaft, http://pw-portal.de/rezension/33343-professionalisierung-im-nonprofit-management_39881, veröffentlicht am 08.09.2011. Buch-Nr.: 39881 Inhaltsverzeichnis Rezension drucken