Der sich verschlankende deutsche Sozialstaat fordert von Unternehmen mehr gesellschaftliches Engagement. Dabei kommt es zu einer Neujustierung von Aufgaben zwischen Staat, Wirtschaft und Zivilgesellschaft, die neuen Engagementkonzepten Raum geben. Welche spezifischen Formen und strukturellen Besonderheiten das gesellschaftliche Unternehmensengagement in Deutschland aufweist, wird in diesem Band aufgezeigt. Traditionslinien des gesellschaftlichen Engagements deutscher Unternehmen mit Bezug auf die internationalen Debatten über Corporate Social Responsibility und Corporate Citizenship werden entlang von sechs Themenblöcken diskutiert. Einführend werden Unternehmen in ihren gesellschaftlichen Bezügen dargestellt. Als eine der Prämissen erfolgreichen Wirtschaftens gilt eine intakte Geschäftsumwelt, das gesellschaftliche Engagement eröffnet Unternehmen die Möglichkeit, diese wesentliche Bestandsvoraussetzung im eigenen Sinne mitzugestalten. Im Folgenden werden die institutionellen Rahmenbedingungen unternehmerischen Wirkens sowie die sich daraus ableitenden Spielräume für ein Engagement erläutert. Gesellschaftliches Engagement hat im deutschen Mittelstand eine lange Tradition, die Aktivitäten gehen zumeist auf den Inhaber oder die Eigentümerfamilie zurück, die sich vorrangig im lokalen oder regionalen Umfeld einbringen. Klassische Handlungsfelder des gesellschaftlichen Engagements von Unternehmen sind die Kunst-, Kultur- und Bildungsförderung sowie der Sozialsektor; freiwillige Maßnahmen im Bereich der Ökologie haben sich eher als beliebig erwiesen. Vorgestellt werden gelungene Formen des unternehmerischen Einsatzes für gesellschaftliche Belange. Der Band geht auf einen Kongress zurück, der vom Forschungszentrum für Bürgerschaftliches Engagement an der Humboldt Universität Berlin und dem Bundesnetzwerk Bürgerschaftliches Engagement im September 2008 im Heinz-Nixdorf-Museumsforum in Paderborn veranstaltet wurde.