Europe on Trial. Shortcomings of the EU with regard to democracy, public sphere, and identity
Die Autoren beschäftigen sich mit dem Projekt Europa, wobei sie davon ausgehen, dass es sich in der heftigsten Krise seiner Existenz befindet. Der Euroskeptizismus lähme den Integrationsprozess, der EU fehlten die Instrumente, mit ihrer Krise umzugehen, und die Defizite würden immer deutlicher. „There seem[s] to be a triple deficit [...]: the democratic deficit [...]; an obvious deficit of public sphere which enable[s] transnational communication; and [...] a lack of common European identity“ (7). Fast alle Beiträge basieren auf empirischen Untersuchungen; alle Autoren beschäftigen sich kritisch mit den drei oben genannten Defiziten. Zu den Ergebnissen gehört etwa, dass es kaum Beweise für eine Erosion oder gar den Kollaps der Legitimität der europäischen demokratischen Nationalstaaten gibt. Auf internationaler Ebene wird jedoch ein düstereres Bild gezeichnet: „The EU is no longer a-legitimate, the ‚permissive consensus’ of earlier decades has visibly come to an end, and so the European polity indeed seems to have a legitimacy problem.“ (163) Die derzeitige Eurokrise verleiht der kritischen Auseinandersetzung mit der EU und mit Europa eine neue Dimension und neue Dringlichkeit. Auch wenn diese neueste Krise hier nicht explizit berücksichtigt wird: Die behandelten Probleme innerhalb der EU und Europas haben durch sie deutlich an Brisanz gewonnen. Der Band deckt die Zeit zwischen 1956 und 2003 ab. Er dokumentiert eine Konferenz, die im Februar 2009 in Zürich stattfand.