Der Ökonom Flassbeck beschäftigt sich in dem populärwissenschaftlichen Buch mit den Folgen der Finanzkrise. Davon ausgehend greift er weitere große Krisen unserer Zeit auf, wie die Armutskrise, die Handelskrise oder die Umweltkrise. Daraus leitet er einen generellen wirtschaftlichen sowie gesellschaftlichen Abwärtstrend ab. Um diese These zu untermauern, verwendet Flassbeck ein umfangreiches Faktenmaterial. So analysiert er beispielsweise die Wachstumsraten der Reallöhne in Deutschland. Das Beispiel belegt eindrucksvoll den beschriebenen Abwärtstrend. Allerdings lässt Flassbeck einige Aspekte unberücksichtigt. So sanken zwar die Wachstumsraten der Reallöhne in den letzten Jahren, doch im gleichen Zeitraum sank auch die Inflation; im Endeffekt blieb die Kaufkraft erhalten. In dem Buch werden zahlreiche weitere, vor allem wirtschaftliche Probleme Deutschlands, Europas und der Welt beleuchtet. So geht der Autor unter anderem auf das Wechselkurssystem, die schwankenden Rohstoffpreise oder den internationalen Freihandel ein. Am Ende werden Lösungsmöglichkeiten vorgeschlagen. Flassbeck plädiert darin für eine stärkere Rolle des Staates, der ordnend auf die Marktkräfte einwirken soll. Seine Thesen und Lösungsvorschläge sind verständlich und lassen sich nachvollziehen. Allerdings greifen sie manchmal zu kurz, was vermutlich der Verständlichkeit geschuldet ist. Problematisch an dem Buch ist die durchweg pessimistische und polemische Ausdrucksweise des Autors. Das Buch erfüllt nicht den Anspruch einer wissenschaftlichen Arbeit und muss teilweise kritisch hinterfragt werden. Allerdings bietet es einen interessanten Beitrag zur aktuellen Debatte um die Finanzkrise.