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Christoph Scherrer / Caren Kunze

Globalisierung

Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht 2011 (UTB Profile 3400); 128 S.; 9,90 €; ISBN 978-3-8252-3400-3
Was ist Globalisierung? Dieser Frage widmen sich Scherrer und Kunze in ihrem Einführungswerk und skizzieren in knapper Form u. a. die vielen wissenschaftlichen Streitigkeiten und Kontroversen „um die richtige sozialwissenschaftliche Analyseeinheit“ (8). Zielgruppe ihrer Publikation sind vor allem Studienanfänger der Sozial- und Wirtschaftswissenschaften, welche sich bisher nur in geringfügiger Weise mit dem Prozess der Globalisierung auseinandergesetzt haben. Scherrer, Professor für „Globalisierung und Politik“ an der Universität Kassel, und Kunze, ehemalige wissenschaftliche Mitarbeiterin am Wissenschaftszentrum Berlin, versuchen die vielfältigen Diskurse über Ursachen, Auswirkungen und Folgeerscheinungen der Globalisierung auf zehn Themenschwerpunkte zu konzentrieren. Dabei gehen die Autoren u. a. der Fragestellung nach, ob Globalisierung ein „neues oder altes Phänomen“ (33 ff.) ist, und somit eventuell Kontinuitäten zu Wirtschaftsabläufen der Vergangenheit bestehen. Des Weiteren hinterfragen Scherrer und Kunze die Rolle des Nationalstaates im Rahmen zunehmender grenzüberschreitender Wirtschaftsaktivitäten: Welche Kontroll- und Einflussmöglichkeiten stehen dem modernen Staat noch zur Verfügung? Inwieweit wird dessen Gewalt- und Steuermonopol durch internationale Wirtschaftsabkommen eingeschränkt? Globalisierung, so betonen die Autoren, „ist kein Schicksal, dem sich die Nationalstaaten beugen müssen, sondern sie beruht sehr wesentlich auf politischen Entscheidungen“ (66). Globalisierungsprozesse seien daher durchaus gestaltbar bzw. veränderbar und der Verlust staatlicher Souveränität und demokratischer Partizipationsmöglichkeiten, insbesondere der Zivilgesellschaft, lediglich Ausdruck bestimmter wirtschaftspolitischer Rahmensetzungen. Scherrer und Kunze ist ein fakten- und facettenreiches Überblickswerk gelungen. In einigen Textpassagen wären jedoch zusätzliche Quellenverweise angebracht gewesen (vgl. u. a. 15). Zusammenfassend: eine solide Abhandlung der Reihe UTB-Profile.
Björn Allmendinger (BA)
M. A., Politikwissenschaftler/Historiker, Studienleiter des "Gesamteuropäischen Seminars" im Bildungszentrum Hustedt (Celle), Lehrbeauftragter an der Universität Hannover.
Rubrizierung: 2.2 | 4.43 | 4.44 | 2.27 Empfohlene Zitierweise: Björn Allmendinger, Rezension zu: Christoph Scherrer / Caren Kunze: Globalisierung Göttingen: 2011, in: Portal für Politikwissenschaft, http://pw-portal.de/rezension/32829-globalisierung_39209, veröffentlicht am 20.04.2011. Buch-Nr.: 39209 Inhaltsverzeichnis Rezension drucken