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Oscar W. Gabriel / Fritz Plasser (Hrsg.)

Deutschland, Österreich und die Schweiz im neuen Europa. Bürger und Politik

Baden-Baden: Nomos Verlagsgesellschaft 2010 (Studien zur Wahl- und Einstellungsforschung 16); 304 S.; 44,00 €; ISBN 978-3-8329-4994-5
Haben die Europäisierung, die Globalisierung und der Zusammenbruch des Kommunismus in den Ländern Mittel- und Osteuropas das Verhältnis der Deutschen, der Österreicher und der Schweizer zur Politik verändert? Wie haben sich die politischen Entwicklungen in den vergangenen zwanzig Jahren auf die politischen Einstellungen und Orientierungen der Bürger der drei Nachbarländer ausgewirkt? Die Länderanalysen in diesem Band bewegen sich im Bezugsrahmen der Political-Culture-Forschung und zielen primär auf einen Vergleich der Grunddimensionen des Verhältnisses der Bürger zur Politik. Im Mittelpunkt des Einführungsbeitrags von Gabriel stehen theoretische Konzepte der Political-Culture-Forschung und Anwendungsmöglichkeiten der „Citizen Politics“ (11) als politikwissenschaftliches Analysekonzept. Es folgen Länderstudien über Veränderungen und Trends politischer Orientierungs- und Einstellungsmuster in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Schließlich werden sich abzeichnende Gemeinsamkeiten wie auffallende Unterschiede im Politikverständnis der Bürger der drei Nachbardemokratien aufgezeigt und miteinander verglichen. Bezug genommen wird durchgängig auf den 1991 von Plasser und Ulram herausgegebenen Band „Staatsbürger oder Untertanen? Politische Kultur Deutschlands, Österreichs und der Schweiz im Vergleich“, der erschien, als der politische Umbruch in Europa bereits eingeleitet war, seine Konsequenzen für das Verhältnis der Deutschen, Österreicher und Schweizer zur Politik aber noch nicht in vollem Umfang erkennbar waren. Der Wandel in Europa habe die Einstellungen der Deutschen zur nationalen Politik grundlegend verändert, politisches Misstrauen und Unzufriedenheit ließen „einen grundlegenden Wandel der politischen Kultur Deutschlands“ (296) erkennen. Deutschland nehme kulturell eine etwas andere Position ein als Österreich und die Schweiz und seine Rolle unterscheide sich auch von jener vor der deutschen Einheit: „Vom obrigkeitsstaatlich orientierten Deutschen kann heute keine Rede mehr sein, Misstrauen und Unzufriedenheit sind die Charakteristika, welche die Deutschen von vielen ihrer westeuropäischen Nachbarn, insbesondere von den Schweizern, aber auch von den Österreichern unterscheiden.“ (295)
Sabine Steppat (STE)
Dipl.-Politologin, Redakteurin pw-portal.de.
Rubrizierung: 2.2 | 2.22 | 2.23 | 2.4 | 2.5 | 2.35 | 2.333 Empfohlene Zitierweise: Sabine Steppat, Rezension zu: Oscar W. Gabriel / Fritz Plasser (Hrsg.): Deutschland, Österreich und die Schweiz im neuen Europa. Baden-Baden: 2010, in: Portal für Politikwissenschaft, http://pw-portal.de/rezension/32605-deutschland-oesterreich-und-die-schweiz-im-neuen-europa_38914, veröffentlicht am 09.02.2011. Buch-Nr.: 38914 Inhaltsverzeichnis Rezension drucken