Das deutsche Gesundheitssystem ist eines der besten der Welt, gilt aber als reformbedürftig. Mit den verschiedenen Gesundheitsreformen seit 1992 wurde deshalb versucht, die Effizienz der Krankenversorgung und des Ressourceneinsatzes zu erhöhen. Instrument hierfür war und ist der Ausbau wettbewerblicher Elemente im Gesundheitssystem. Auch die jüngst angekündigte Finanzierungsreform von Bundesgesundheitsminister Philipp Rösler setzt in Form der kassenindividuellen Zusatzbeiträge auf eine Intensivierung des Wettbewerbs. Angesichts dieses Bedeutungszuwachses verwundert es nicht, dass Nutzen und Grenzen des Wettbewerbs in Politik und Wissenschaft leidenschaftlich diskutiert werden. Auch die Arbeitsgruppe Wettbewerb des Wirtschaftspolitischen Ausschusses des Vereins für Socialpolitik nahm sich auf ihrer Jahrestagung im März 2009 der Frage des Wettbewerbs im Gesundheitswesens an und veröffentlichte die Erkenntnisse anschließend. Herausgekommen ist ein Sammelband, der – geschrieben vornehmlich von Praktikern der gesundheitspolitischen Szene aus Politik, Kassen und Industrie – mühelos die Facetten und Problemlagen des Themas aufzeigt. Dies geschieht jedoch aus der (teils tages-)politischen Sicht der Akteure. Damit wird ungewollt auch das Bild eines spannenden, aber oft selbst für Experten nur schwer überschaubaren Politikfeldes gezeichnet, in dem unterschiedlichste Akteure um knappe Ressourcen ringen. Für Neulinge in der Thematik dürfte dies zunächst ein Schritt zu viel sein.