Die an Foucault anschließende Diskursanalyse stellt mittlerweile – bei aller Vielfalt ihrer Varianten – einen etablierten Forschungsansatz dar, den in unterschiedlicher Weise etliche Disziplinen betreiben. Bei dem vom Duisburger Institut für Sprach- und Sozialforschung (DISS) seit Mitte der 80er-Jahre verfolgten Projekt der Kritischen Diskursanalyse (KDA) handelt es sich um einen Ansatz qualitativer Sozial- und Kulturforschung, der sich nicht auf die Perspektive einer Diskurslinguistik beschränkt. Konzeptionell ist die KDA – darin den Cultural Studies ähnelnd – interdisziplinär ausgerichtet und eignet sich für die Analyse von „Diskursen auf allen diskursiven Ebenen [...], also für Wissenschaft, Medien, Politik, Alltag und auch für fiktionale Diskurse“ (8). Mit Foucault werden Diskurse als überindividuelle Regelungen gültigen Wissens verstanden, die nicht einfach Wirklichkeit widerspiegeln, sondern zur Strukturierung von gesellschaftlichen Machtverhältnissen beitragen. Vor diesem Hintergrund zielt der kritische Anspruch dieses Typus von Diskursanalyse darauf zu zeigen, was innerhalb eines Diskurses als Sagbar gilt und wie dieses Feld vom jeweils nicht Sagbaren abgegrenzt wird. In diesem Band werden 200 Begriffe vorgestellt, mit denen die begrifflich-theoretische und methodologische Werkzeugkiste der KDA systematisch einsehbar gemacht wird. Entstanden ist das Lexikon als Gemeinschaftswerk der Teilnehmenden einer 2008/2009 durchgeführten Diskurswerkstatt im Duisburger Institut für Sprach- und Sozialforschung.