Kritische Gesellschaftstheorie versteht sich als partizipationsorientierte Analyse von Macht- und Herrschaftsverhältnissen. Für eine darauf aufbauende politische Bildung ergibt sich eine ebenso breite wie vielfältige Palette von theoretischen Implikationen wie didaktischen Konsequenzen. Die insgesamt 43 Beiträge des Bandes belegen dies in exemplarischer Weise. Ein erster Block ist den Grundlagen und Erfordernissen kritischer politischer Bildung gewidmet. Wegweisend ist dabei die Leitidee gesellschaftlicher Veränderung durch Erziehung und politische Bildung. Im anschließenden Hauptteil des Bandes werden in drei Themenfeldern (Politik-Staat-Hegemonie, Race-Class-Gender, Subjekt-Partizipation-Handlungsfähigkeit) wesentliche theoretische Bezugspunkte der kritischen Sozialwissenschaften entfaltet. Es folgen im dritten Teil Beiträge zur didaktischen und pädagogischen Praxis (von grundsätzlichen Erörterungen des Bezugs von Kritischer Politikdidaktik und allgemeiner Unterrichtsmethodik bis zum historisch-politischen Orientierungskurs des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge für Migrantinnen und Migranten). Der vierte und letzte Block gilt institutionellen Kontexten politischer Bildung. Er schließt mit einer Betrachtung der globalisierungskritischen und emanzipatorischen Bildungsarbeit am Beispiel von Attac. Nicht zuletzt macht dieser abschließende Beitrag deutlich, wie sich kritische politische Bildung versteht und welche Kompetenzen sie anstrebt.