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Andreas Wille / Klaus-Peter Treydte / Volker Vinnai

Die Arbeit der Friedrich-Ebert-Stiftung in wichtigen Schwellenländern. Chile, Indien und Südafrika

Bonn: Verlag J. H. W. Dietz Nachfolger 2009 (Geschichte der internationalen Arbeit der Friedrich-Ebert-Stiftung 4); 301 S.; brosch., 24,- €; ISBN 978-3-8012-0399-3
Die Überwindung der Apartheid, die Beendigung der Pinochetdiktatur und gute Beziehungen zur Führungsmacht der Blockfreienbewegung – das waren die zentralen Aufgaben der Friedrich-Ebert-Stiftung (FES) in Chile, Indien und Südafrika. In diesem Band wird die Arbeit der FES in den drei wichtigen Schwellenländern dokumentiert. Die Autoren, ausgewiesene Experten für Entwicklungszusammenarbeit, berichten, dass die FES sich bereits seit den 50er-Jahren in diesen Ländern engagierte, um Demokratie und Entwicklung zu fördern. Sie konnte diese Aufgabe nur in Zusammenarbeit mit regionalen Eliten erfüllen und unterstützte deshalb regionale politische Organisationen, deren Ausrichtung allerdings nicht immer der in der Bundesrepublik vorherrschenden politischen Linie entsprach. Ernst von Kerbusch fragt, ob die FES mit dem African National Congress (ANC) zusammenarbeiten durfte, als dieser der Gewalt als Mittel der Politik noch nicht abgeschworen hatte oder ob sie, als an der Grenze zur DDR noch geschossen wurde, in Indien und Chile mit Kommunisten kooperieren konnte. Von Kerbusch bejaht dieses. Die in dem Band präsentierten Länderbeispiele unterstützen seine Position. Die Autoren zeigen auf, welche konkreten Möglichkeiten sich für die FES durch die Zusammenarbeit mit den Partnerparteien ergeben haben. So stellt Andreas Wille die Überwindung der Pinochetdiktatur in Chile in den Mittelpunkt seiner Arbeit. Die FES versuchte während der Diktatur mit ihrem flexiblen Instrumentarium die chilenischen Partner im In- und Ausland zu unterstützen und so die Rückkehr der Demokratie im Land zu fördern. Volker Vinnai zeichnet die Annäherung der Stiftung an die gegen die Apartheid kämpfende südafrikanische Opposition auf. Klaus-Peter Treydte sieht in der indischen Kongresspartei unter Nehru einen Partner mit weitreichenden Gemeinsamkeiten zur SPD.
Marinke Gindullis (MG)
Politikwissenschaftlerin.
Rubrizierung: 4.44 | 2.331 | 2.65 | 2.67 | 2.68 Empfohlene Zitierweise: Marinke Gindullis, Rezension zu: Andreas Wille / Klaus-Peter Treydte / Volker Vinnai: Die Arbeit der Friedrich-Ebert-Stiftung in wichtigen Schwellenländern. Bonn: 2009, in: Portal für Politikwissenschaft, http://pw-portal.de/rezension/32060-die-arbeit-der-friedrich-ebert-stiftung-in-wichtigen-schwellenlaendern_38239, veröffentlicht am 09.06.2010. Buch-Nr.: 38239 Inhaltsverzeichnis Rezension drucken