Wie war die DDR? Suche nach der Wahrheit
Dokumentiert sind in diesem Band die kurzen Vorträge und die Diskussionsrunden anlässlich des 16. Wittenberger Gespräches im April 2009. Einleitend stellt Klaus Schröder noch einmal zentrale Erkenntnisse einer Schülerbefragung über die DDR vor, bei der erschütternde Wissenslücken und Fehlurteile zutage traten. Dazu gehören etwa die Annahmen, die Renten seien in der DDR höher gewesen als im Westen und die Umwelt sauberer, oder sogar die Vermutung, der Westen habe die Mauer gebaut. Die Frage Schröders – „Was wissen wir eigentlich über die DDR“ (20) – wird dann von den anderen Referenten beispielhaft für verschiedene Themengebiete beantwortet. Vorgestellt werden dabei weniger neue Erkenntnisse, es werden vor allem bisherige Forschungsergebnisse prägnant für ein breiteres Publikum zusammengefasst. In der anschließenden Diskussion tauchen dann noch interessante Details auf, z. B. dass die vielen Millionen Mark, die im DDR-Buchhandel erwirtschaftet wurden, „letztlich der Finanzierung des SED-Apparates“ (Lokatis, 95) dienten, oder der Hinweis, dass die DDR – vermutlich seit 1985 – ihre Außenhandelsbilanz fälschte. Der Band schließt mit einem Festvortrag von Axel Hartmann, in dem er den Bogen schlägt von „der Zuflucht in westdeutschen Botschaften zur Einheit Deutschlands“ (107).