Skip to main content
Apirat Petchsiri / José Luis de Sales Marques / William Roth (Hrsg.)

Promoting Human Rights in Asia and Europe. The Role of Regional Integration

Baden-Baden: Nomos Verlagsgesellschaft 2009 (Transformation, Development, and Regionalization in Greater Asia 7); 138 S.; brosch., 24,- €; ISBN 978-3-8329-5136-8
In den Beiträgen geht es um die Frage, inwieweit es eine Beziehung zwischen regionaler Integration und der Verankerung von Menschenrechten gibt. Vitit Muntarbhorn untersucht verschiedene Ansatzpunkte, um regionale Integration zu fördern und dabei gleichzeitig einen Bezug zur Förderung von Menschenrechten zu gewährleisten. Dabei blickt der Autor immer auch vergleichend auf Europa. Supranationale Institutionen wie die EU hätten in Asien kein direktes Äquivalent, die Association of Southeast Asian Nations (ASEAN) sei vor allem ein wirtschaftspolitischer Interessenverbund. Zudem gibt Muntarbhorn zu bedenken, dass Demokratie und Menschenrechte im europäischen Denken eine Einheit bilden, weshalb auch nur demokratische Staaten der EU beitreten dürften. In Asien sei dies jedoch anders: Die ASEAN kenne keine vergleichbare Bedingung. Hinzu komme, dass im asiatischen Raum gewisse Regierungen wirtschaftliche, soziale und kulturelle Rechte über bürgerliche und politische Rechte setzten. Gemeinsam mit einem sehr ausgeprägten Souveränitätsdenken in der Region stelle dies für die Förderung von Menschenrechten eine Herausforderung dar. Hier sieht der Autor letztlich die Bedeutung regionaler Integration – wenn auf nationaler Ebene nur wenig erreicht werden könne, müsse man auf die Regionen und dortige Nichtregierungsorganisationen setzen. Jian Junbo untersucht die Menschrechtspolitik der EU gegenüber Afrika. Dabei benennt er auch Herausforderungen für die europäische Politik durch das verstärkte Engagement der Vereinigten Staaten oder Chinas sowie ein unterschiedliches Verständnis von Menschrechtsverletzungen, etwa im Falle Simbabwe. Die europäische Kritik wurde von der Afrikanischen Union nicht geteilt. Junbo zieht das Fazit: „Normative power EU is a power dreaming of international hegemony by cultural transmission subjectively to third countries in order to maintain and enhance its influence in international community“ (126). Der Band ist das Ergebnis einer Reihe von Konferenzen und Workshops des EU-Network of European Studies Centres in Asia (NESCA) seit 2006.
Timo Lüth (TIL)
Student, Institut für Politische Wissenschaft, Universität Hamburg.
Rubrizierung: 4.42 | 3.6 | 2.68 | 2.27 | 3.5 | 2.2 Empfohlene Zitierweise: Timo Lüth, Rezension zu: Apirat Petchsiri / José Luis de Sales Marques / William Roth (Hrsg.): Promoting Human Rights in Asia and Europe. Baden-Baden: 2009, in: Portal für Politikwissenschaft, http://pw-portal.de/rezension/31903-promoting-human-rights-in-asia-and-europe_38043, veröffentlicht am 01.04.2010. Buch-Nr.: 38043 Inhaltsverzeichnis Rezension drucken